Politik

Sprecher berichtigt Papst Kirche erlaubt Abtreibung

Papst-Sprecher Federico Lombardi hat die Haltung der katholischen Kirche zu medizinisch begründeten Abtreibungen klargestellt. "Die katholische Kirche akzeptiert eine Abtreibung, wenn der Tod des Fötus nicht das Ziel ist, aber eine Folge einer medizinischen Behandlung der Mutter", um deren Leben zu retten, sagte Lombardi. Diese "indirekte Abtreibung" habe die Kirche immer zugelassen. Was der Papst gesagt habe, sei, dass die Gesundheit der Mutter nicht als Vorwand benutzt werden könne für die Abtreibung als Form der Geburtenregelung, sagte Lombardi.

Auf seiner Afrikareise hatte sich Papst Benedikt XVI. in Angola zuvor gegen Abtreibungen aus medizinischen Gründen ausgesprochen. Laut der Pressemitteilung des Vatikan bezog sich die Äußerung auf das Maputo-Protokoll, einer Ergänzung der Charta der Afrikanischen Union, in der Regierungen aufgefordert werden, Frauen das Recht auf Abtreibung zu garantieren, wenn die Schwangerschaft durch Vergewaltigung oder Inzest zustande kam oder das Leben der Frau oder des Fötus bedroht ist.

Papst will missionieren

Bei seinem Besuch in Angola ist Papst Benedikt XVI. unterdessen gegen die Hexengläubigkeit zu Felde gezogen. Viele Menschen lebten in Angst vor Geistern und bösen Kräften, von denen sie sich bedroht fühlten, sagte der Papst während einer Messe vor geistlichen Würdenträgern und engagierten Laien in der Hauptstadt Luanda. Dieser Irrglaube treibe die Menschen dazu, sogar Straßenkinder und Alte zu verdammen, weil sie sie für Hexen hielten. Die weitere Verbreitung des katholischen Glaubens bietet nach den Worten des Papstes einen Ausweg.

"Heute ist es an Euch, Brüder und Schwester, den Fußstapfen der heldenhaften und heiligen Boten Gottes zu folgen, und den auferstandenen Christus Euren Nächsten anzubieten", sagte Benedikt XVI. in der Sao-Paulo-Kirche. Die Missionierung sei heute ebenso wichtig wie vor 500 Jahren, als die ersten Missionare nach Afrika kamen, warb der Papst, dessen Predigt auf einer großen Leinwand auf den Vorplatz der Kirche übertragen wurde.

Werben für Pressefreiheit

Der Papst warb im Präsidentenpalast auch für die Pressefreiheit und beförderte damit die Hoffnungen der Mitarbeiter des katholischen Rundfunksenders Radio Ecclesia, einem der wenigen regierungsunabhängigen Medien des Landes, die ihr Programm gern im ganzen Land ausstrahlen würden, nicht nur in der Hauptstadt Luanda.

Etwa 55 Prozent der Menschen in Angola gehören offiziell der katholischen Kirche an. 25 Prozent werden traditionellen Religionen zugerechnet. Einige Sekten praktizieren Menschenopfer, bei denen Berichten zufolge auch immer wieder Kinder sterben.

Quelle: ntv.de

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