Politik

"Bradley"-Panzer für Kiew Kreml beschuldigt USA der Kriegsverlängerung

Ein Panzer vom Typ M2A3 "Bradley".

Ein Panzer vom Typ M2A3 "Bradley".

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die USA wollen der Ukraine im Kampf gegen Russland moderne Waffensysteme liefern- und ziehen damit den Zorn Moskaus auf sich. Kreml-Botschafter Anatoli Antonow betont, Schützenpanzer hätten keinen "defensiven Charakter". Er wirft Washington vor, den Krieg gezielt in die Länge zu ziehen.

Moskaus Botschafter in Washington hat den USA nach der Ankündigung, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, mangelnden Willen zur Beilegung des Kriegs vorgeworfen. Alle jüngsten US-Aktionen zeigten direkt, dass Washington keinen Wunsch für eine politische Lösung in der Ukraine habe, sagte der russische Botschafter Anatoli Antonow laut russischer Staatsagentur TASS in Washington. "Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer für die Verlängerung des jüngsten Konflikts verantwortlich ist."

Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern. Die USA wollen Panzer vom Typ "Bradley" bereitstellen. Deutschland will neben "Marder"-Panzern zudem für die Luftabwehr eine "Patriot"-Flugabwehrbatterie zur Verfügung stellen. Die USA hatten Kiew bereits eines der modernen "Patriot"-Systeme in Aussicht gestellt. Bei den Typen "Marder" und "Bradley" handelt sich um die ersten Schützenpanzer westlicher Bauart, die die Ukraine erhält.

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Bisher wurden von osteuropäischen Staaten nur sowjetische Modelle in das Kriegsgebiet geliefert. Allerdings erhielt die Ukraine Flugabwehr-, Transport- oder Bergepanzer westlicher Hersteller. Der Kurswechsel deutete sich bereits an, als der französische Präsident Emmanuel Macron dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schwer bewaffnete Spähpanzer zusagte.

Antonow sagte, die nach Kiew gelieferten Waffen hätten nicht wie behauptet "defensiven Charakter". Die Entscheidung der US-Regierung, "Bradley"-Schützenpanzer an Kiew zu liefern, bestätige nun, "dass die Vereinigten Staaten nicht auf die wiederholten Forderungen der russischen Seite gehört hätten, die mögliche Auswirkung eines solch gefährlichen Kurses Washingtons in Betracht zu ziehen".

Quelle: ntv.de, bek/dpa

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