CDU und SPD klären Personalien Kretschmer strebt als Spitzenkandidat Wahlsieg in Sachsen an
20.01.2024, 14:49 Uhr Artikel anhören
CDU-Landeschef Michael Kretschmer wird auch zur nächsten Landtagswahl in Sachsen als Spitzenkandidat seiner Partei antreten.
(Foto: picture alliance/dpa)
In gut sieben Monaten wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. CDU und SPD küren ihre Spitzenkandidaten und setzen auf bekanntes Personal. Beide Parteien wollen nun den Menschen wieder Zuversicht geben.
Die CDU in Sachsen zieht wenig überraschend mit ihrem Ministerpräsidenten und CDU-Landeschef Michael Kretschmer als Spitzenkandidat in den Wahlkampf für die Landtagswahl am 1. September. Der 48-Jährige wurde auf einer Vertreterversammlung seiner Partei mit 94,8 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste gewählt. Die knapp 200 Delegierten reagierten mit rhythmischem Beifall. Kretschmer sprach von einem "tollen Signal". Bei seiner Nominierung vor vier Jahren war er auf 96,3 Prozent gekommen.
In einer Rede schwor Kretschmer die Delegierten auf den Wahlkampf ein. Er sprach von einer Richtungsentscheidung. "Es geht bei dieser Wahl um viel", sagte er und verbreitete Optimismus: "Ich bin mir sicher, wir werden stärkste Kraft." Er warb für eine weiterhin CDU-geführte Regierung "mit gesundem Menschenverstand, bürgerlichen Werten, klugen Ideen und Zukunftsoptimismus". In den jüngsten Umfragen landete die AfD vor der CDU. Kretschmer sprach sich erneut gegen eine Minderheitsregierung aus. Hintergrund ist der Umstand, dass die aktuelle Koalition aus CDU, Grünen und SPD in Umfragen derzeit keine Mehrheit mehr hat.
Kretschmer ist seit 2017 Ministerpräsident und CDU-Landeschef. 2019 holte er mit der CDU den Wahlsieg und reagiert im Freistaat seitdem mit der SPD und den Grünen als Juniorpartner. Beim damaligen Urnengang gewann er auch seinen Wahlkreis und zog so direkt in den Dresdner Landtag ein.
SPD setzt Köpping auf Platz 1
Spitzenkandidatin der SPD in Sachsen ist Sozialministerin Petra Köpping. Auf einer Landeswahlkonferenz in Frankenberg stimmten 96 Prozent der Delegierten sie. In ihrer Rede stellte Köpping den Zusammenhalt der Menschen in Sachsen in den Vordergrund. Auch wenn die Stimmung derzeit schlecht sei, "liegt es an uns, den Menschen Zuversicht zu geben. Denn die Lage ist besser als ihr Ruf." Die SPD stehe für eine Politik, die nicht meckere. Die SPD stehe für eine Politik, die nicht meckere.
Die 65 Jahre alte Köpping war lange Jahre unter anderem als Bürgermeisterin und Landrätin in der Kommunalpolitik aktiv, bevor sie 2014 Ministerin in der Landesregierung wurde. Zunächst gehörte sie als Staatsministerin für Integration dem Kabinett an, seit 2019 ist Köpping Sozialministerin und navigierte Sachsen durch die Corona-Pandemie. "Die Menschen erwarten von uns zurecht, dass wir als Politik ihre Probleme vor Ort lösen", sagte sie laut SPD in ihrer Rede in Frankenberg.
In ihrem 2018 erschienenen Buch "Integriert doch erst mal uns" schrieb Köpping über das Gefühl vieler Ostdeutscher, abgehängt zu sein. Zudem engagiert sich die SPD-Politikerin seit Jahren im Kampf gegen Rechtsextremismus.
Für die FDP, die nach zehn Jahren wieder in den Landtag einziehen will, tritt der Dresdner Stadtrat Robert Malorny als Spitzenkandidat an. Er erhielt bei einer Vertreterversammlung ebenfalls 92,8 Prozent der Stimmen.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP