Politik

Gemeinsame Offensive im Nordirak Kurden verbünden sich gegen Dschihadisten

Kurden haben offenbar eine Offensive in der nordirakischen Region Mossul gestartet.

Kurden haben offenbar eine Offensive in der nordirakischen Region Mossul gestartet.

(Foto: REUTERS)

Die Terrorgruppe Islamischer Staat kennt keine Gnade mit ihren Gegnern. Wo sie auftaucht, bricht Panik aus. Im Norden des Irak hat ihre Schreckensherrschaft eine Flüchtlingswelle ausgelöst. Kurdische Kämpfer gehen jetzt gemeinsam gegen die Dschihadisten vor.

Kurdische Kämpfer aus dem Irak, der Türkei und Syrien haben nach Angaben eines politischen Vertreters eine gemeinsame Offensive gegen die Dschihadisten in der nordirakischen Region Mossul gestartet. Mitglieder der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der syrischen Partei der Demokratischen Union gingen in der Region von Sindschar gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) vor, sagte der ranghohe irakische Kurdenvertreter Hallo Pendschweni. Irakische Peschmerga-Kämpfer versuchen demnach, Gebiete nördlich und östlich von Mossul zu sichern.

Die vorrückenden IS-Extremisten hatten in den vergangenen Tagen weite Gebiete zwischen der nordirakischen Stadt Mossul und der Grenze zu Syrien erobert, darunter die Städte Sindschar und Sumar sowie mehrere Ölfelder.

Die radikalsunnitische Gruppe kontrolliert neben den Regionen im Nordirak auch Teile Syriens. Für die von ihnen gehaltenen Gebiete haben die IS-Milizionäre ein Kalifat - einen Gottesstaat - ausgerufen. Nach ihren Eroberungen vom Wochenende drohte die IS, ihre Herrschaft auf das gesamte autonome Kurdengebiet im Irak zu erweitern.

Hunderttausende Jesiden auf der Flucht

Die Gruppe verfolgt moderate Sunniten ebenso wie Schiiten und die christliche Minderheit im Irak. Der UN-Sondergesandte für den Irak, Nickolay Mladenov, sprach von einer "humanitären Tragödie" in Sindschar. Die Uno mache sich "ernste Sorgen" über die Sicherheit der Zivilisten in der Stadt, aus der bis zu 200.000 Einwohner geflohen seien.

Menschenrechtsaktivisten zufolge sind tausende der Flüchtlinge dringend auf Hilfe angewiesen. "Sie sind ohne Essen und Wasser, einige sind schon gestorben", sagte Chodr Domli, der in der kurdischen Stadt Dohuk für die Rechte der Jesiden-Minderheit eintritt. Den IS-Kämpfern warf er gegen Jesiden gerichtete "ethnische Säuberungen" vor. Die Kurdisch sprechende religiöse Minderheit wird von den Dschihadisten als "Teufelsanbeter" verfolgt.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP

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