Dialog in Istanbul beendet Kurze Friedensgespräche
22.05.2008, 11:14 UhrIsrael und Syrien haben die erste Runde ihrer indirekten Friedensgespräche unter türkischer Vermittlung nach nur einem Tag abgeschlossen. Der syrische Delegationsleiter Riad Daudi sei bereits in der Nacht abgereist, berichtete der türkische Nachrichtensender CNN-Türk. Fragen von Journalisten habe der Vertreter Syriens nicht beantwortet.
Beide Länder hatten am Mittwoch überraschend die Wiederaufnahme ihrer vor acht Jahren abgebrochenen Friedensgespräche erklärt. Ziel ist die Rückgabe der 1967 von Israel besetzten Golan-Höhen an Syrien als Gegenleistung für einen Friedensvertrag einschließlich aller Sicherheitsgarantien für Israel. Die Gespräche werden zunächst auf rangniederer Ebene geführt, um den weiteren Ablauf von Verhandlungen zu klären. Zunächst wurde kein Termin für die Fortsetzung der Gespräche bekannt.
Israels Außenministerin Zipi Liwni verlangte von Syrien eine klare Distanzierung vom Verbündeten Iran sowie von Terrororganisationen als Voraussetzung für erfolgreiche Friedensgespräche verlangt. Syrien müsse verstehen, dass ein Frieden mit Israel ein absolutes Ende der Unterstützung von Terrorismus verlange, sagte Liwni am Donnerstag vor einem Gespräch mit dem französischen Außenminister Bernard Kouchner in Tel Aviv. Dazu gehöre auch eine Distanzierung vom Iran sowie von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und der pro-iranischen Hisbollah- Miliz im Libanon.
US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte sich skeptisch über Erfolgsaussichten der neuen Friedensgespräche geäußert. "Es wird keinen umfassenden Frieden geben, wenn es weiterhin Unterstützung für Terroristen gibt", sagte sie mit Blick auf Syrien. Allerdings begrüßte sie den Beginn der Verhandlungen. Die USA seien über die Entwicklung informiert gewesen, meinte sie nach einem Treffen mit ihrem britischen Kollegen David Miliband in Washington.
Ähnlich zurückhaltend hatte sich bereits kurz zuvor die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, geäußert. Sie hoffe, bei den Gesprächen würden auch die "Bedenken" im Zusammenhang mit Syrien angesprochen. Sie nannte dabei vor allem "Syriens Unterstützung für Terrorismus (und) Unterdrückung des eigenen Volkes". Man werde mögliche Fortschritte bei den Gesprächen verfolgen.
Quelle: ntv.de