Politik

Anschläge von Mumbai Lange Haftstrafe für Drahtzieher

Mumbai im November 2008: Bei einer Anschlagserie verlieren 166 Menschen ihr Leben, Hunderte werden verletzt. Nun wird in Chicago David Coleman Headley zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Weil der 52-Jährige mit der Justiz kooperiert, kommt er um die Todesstrafe herum.

Vier Jahre nach der verheerenden Anschlagserie im indische

David Coleman Headley (Zeichnung aus dem Gerichtssaal).

David Coleman Headley (Zeichnung aus dem Gerichtssaal).

(Foto: AP)

n Mumbai ist eine Schlüsselfigur der Attentate in Chicago zu 35 Jahren Haft verurteilt worden. David Coleman Headley, ein US-Amerikaner pakistanischer Herkunft, hatte sich im März 2010 in allen zwölf Anklagepunkten schuldig bekannt und "sofort nach seiner Festnahme" mit den Behörden kooperiert, wie der Gerichtshof mitteilte. Headley hatte unter anderem die späteren Tatorte für die Attentäter ausgekundschaftet.

Zehn Terroristen hatten im November 2008 in der indischen Finanzmetropole das Hotel Taj Mahal, ein jüdisches Zentrum und einen Bahnhof angegriffen. Die Anschläge forderten 166 Todesopfer und Hunderte Verletzte. Auch neun der zehn Angreifer starben. Der einzige überlebende Terrorist wurde am 6. Mai 2010 in Mumbai zum Tode verurteilt und am 21. November 2012 hingerichtet.

Der 52-Jährige Headley entging durch die Zusammenarbeit mit der Justiz der Todesstrafe. Er muss mindestens 85 Prozent seiner Strafe - also knapp 30 Jahre - im Gefängnis verbringen, ehe er auf eine Freilassung hoffen kann.

Headley gab auch zu, zwischen 2002 und 2005 an fünf Trainingslagern der radikal-islamischen Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba ("Armee der Reinen") in Pakistan teilgenommen zu haben. Die Gruppe hatte unter Mithilfe von Headley auch einen Anschlag auf eine dänische Zeitung geplant.

Quelle: ntv.de, dpa

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