Politik

Südkorea vor Machtwechsel Lee liegt klar vorn

Der konservative Oppositionspolitiker Lee Myung Bak hat die Präsidentenwahl in Südkorea nach ersten Zwischenergebnissen klar gewonnen. Sein größter Rivale Chung Dong Young von der regierungsnahen Vereinigten Neuen Demokratischen Partei gestand seine Niederlage ein. Er wolle sich der Entscheidung der Wähler beugen.

Nach Auszählung von einem Drittel der Stimmzettel entfielen auf Lee nach Angaben der staatlichen Wahlkommission 47,8 Prozent der Stimmen. Chung konnte demnach knapp 28 Prozent, der unabhängige konservative Kandidat Lee Hoi Chang 15,7 Prozent auf sich vereinigen. Mit dem Sieg Lees von der konservativen Großen Nationalpartei sind die Weichen für einen Machtwechsel nach fast zehn Jahren Regierung unter liberalen Präsidenten gestellt.

Der frühere Unternehmer und Bürgermeister von Seoul, Lee Myung Bak, war als Favorit in die Wahl gegangen. Ihm steht jedoch noch ein unabhängiges Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs des Finanzbetrugs bevor. Er hatte angekündigt, bei einem Wahlsieg das Präsidentenamt nicht anzutreten, sollte ihm ein Vergehen nachgewiesen werden.

Rund 37,6 Millionen Stimmberechtigte waren aufgerufen, unter zehn Kandidaten den Nachfolger von Amtsinhaber Roh Moo Hyun zu wählen. Bei der Stimmabgabe in Seoul rief Lee die Wähler auf, einen Wechsel an der Regierung herbeizuführen. Er wolle sich bei den Menschen bedanken, die ihn vor den "negativen Angriffen" während des Wahlkampfes geschützt hätten, wurde er von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.

Lee hatte im Wahlkampf vor allem Wirtschaftsthemen in den Vordergrund gerückt. Er profitierte auch von der Unbeliebtheit der Regierung um Präsident Roh Moo Hyun. Dieser scheidet Ende Februar nach fünf Jahren aus dem Amt und kann laut Verfassung nicht wiedergewählt werden.

Quelle: ntv.de

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