Vor wenigen Tagen war Levi Johnston noch ein ganz normaler amerikanischer Jugendlicher: Er spielte Eishockey, soll bei den Gleichaltrigen seiner Heimatstadt in Alaska beliebt gewesen sein und hatte eine Freundin. Am Mittwoch erschien er auf dem Wahlparteitag der Republikaner.

Denn die Mutter seiner Freundin ist Sarah Palin, die - geht es nach den Republikanern - an der Seite von John McCain Vizepräsidentin der USA werden soll. Und seine Freundin ist schwanger.

Die Schwangerschaft der erst 17-jährigen Bristol Palin wurde zum nationalen Medienereignis, obwohl doch alle einig waren, dass dies eine Privatangelegenheit der Familie ist. Aber im US-Wahlkampf ist nichts privat. Die Republikaner nutzten die Schwangerschaft, um Bristol dafür zu loben, dass sie sich für das Kind entschieden hat. Und die Medien forschten nach, ob es nicht noch andere spannende Geschichten zu Sarah Palin aufzudecken gebe.

Die Schwangerschaft hat auch Levi Johnston landesweit bekannt gemacht. Nun weiß ganz Amerika über seine Zukunft Bescheid - denn die Palins verkündeten gleich, dass ihre Tochter das Kind natürlich bekommen und den Vater heiraten werde.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte der Teenager am Mittwoch, als er Familie Palin zum Flughafen von Minneapolis-St. Paul begleitete, wo sie gemeinsam McCain begrüßten.

McCain nahm sich für die Begrüßung des jungen Paars viel Zeit: Zweimal umarmte er die werdende Mutter, Johnston bekam einen Handschlag und den unvermeidlichen Klaps auf die Schulter.

Levi Johnston war eigens aus seinem 8500-Einwohner-Heimatort zum Wahlparteitag in St. Paul eingeflogen worden. An der Seite seiner Freundin hörte er sich die Nominierungsrede seiner künftigen Schwiegermutter an.