Im Fall einer Großen Koalition Linke buhlt um enttäuschte SPD-Mitglieder
01.10.2013, 04:00 Uhr
Riexinger hofft auf eine "Politikwechselmehrheit".
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Die Linkspartei ist sich sicher, dass die SPD untergeht, wenn sie erneut in eine Große Koalition eintritt. Mit Merkel werde es keinen Politikwechsel im Sinne der Sozialdemokratie geben. SPD-Mitglieder, die nicht mit Merkel reden wollen, sollten zu den Linken wechseln.
Die Linkspartei will im Fall einer Großen Koalition enttäuschte SPD-Mitglieder zum Übertritt bewegen. "Wenn die SPD noch einmal in eine Große Koalition geht, dann wird es unweigerlich Brüche in der Partei geben", sagte der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, der "Mitteldeutschen Zeitung". Zwischen Bundeskanzlerin Angela "Merkel und Politikwechsel gibt es keine Brücken".
Riexinger sagte dem Blatt, er kenne "viele unzufriedene Sozialdemokraten, die nicht mit Merkel verhandeln, sondern die Politikwechselmehrheit für den Mindestlohn aktivieren wollen". Um diese unzufriedenen SPD-Mitglieder werde die Linkspartei gezielt werben.
Merkel hat die SPD für Freitag zu Sondierungsgesprächen über eine Große Koalition eingeladen. Ein SPD-Konvent soll nach der Sondierung über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen entscheiden. Über einen möglichen Koalitionsvertrag sollen dann die rund 470.000 SPD-Mitglieder befinden.
Neben der Zusammenarbeit mit der SPD ist für die Union auch eine Koalition mit den Grünen denkbar. Merkel hatte die Grünen zu ersten Sondierungen eingeladen. Diese könnte bereits Ende kommender Woche stattfinden.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa