Kritik an Ernst wächst Linke diskutiert Einkünfte
01.08.2010, 13:11 UhrDie Empörung in der Linken über ihren Chef ist groß. Nicht nur, dass Ernst ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist. Offenbar ist vielen auch das Einkommen ihres Chefs ein Dorn im Auge.
Nach heftiger parteiinterner wird sich der Vorstand der Linken voraussichtlich im September noch einmal mit den Einkünften der Parteiführung beschäftigen. Das sagte Parteisprecher Hendrik Thalheim. Anlass ist Kritik aus den eigenen Reihen am Einkommen von Linken-Chef Klaus Ernst. Er bekommt neben seinen Bundestagsdiäten in Höhe von 7668 Euro auch noch 3500 Euro von der Partei und 1913 Euro von der Bundestagsfraktion.
Thalheim sagte, dies sei nicht unüblich und entspreche einem Beschluss des Parteivorstandes von Anfang Juli. Der Linken-Parteirat in Sachsen fordert den Vorstand in Berlin in einem Brief jedoch auf, den Beschluss zurückzunehmen, wie Sachsens Linke-Chef Rico Gebhardt sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der "Bild am Sonntag". Es dürfe "keine Alimentierung von der Partei" geben. Aufwandsentschädigungen seien kein Problem, aber es dürfe kein Geld im Stil eines Gehalts geben.
Ernst steht auch deshalb unter Druck, weil er wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist. Die Berliner Ermittler prüfen, ob der Abgeordnete zu Unrecht Reisekosten über die Bundestagsverwaltung abgerechnet hat. Dabei geht es um mehrere zu Aufsichtsratssitzungen von Unternehmen in den Jahren 2007 und 2009. Der Linken-Vorsitzende weist die Vorwürfe zurück.
Quelle: ntv.de, dpa