Politik

Als Maßnahme gegen soziale Ausgrenzung Linken-Chef fordert höheres Wohngeld

770.000 Haushalte in Deutschland beziehen Wohngeld.

770.000 Haushalte in Deutschland beziehen Wohngeld.

(Foto: picture alliance / dpa)

Linken-Chef Bernd Riexinger hat angesichts steigender Mieten eine sofortige Anhebung des Wohngelds um zehn Prozent gefordert. "Wir brauchen ein schnell wirkendes Mittel gegen die soziale Ausgrenzung durch explodierende Mieten", sagte Riexinger der "Mitteldeutschen Zeitung". "Genau dafür ist das Wohngeld da." Der Linken-Vorsitzende forderte "unmittelbar nach der Wahl eine soziale Wohngeldreform", die bereits Anfang 2014 wirken müsse.

Die letzte Wohngelderhöhung habe es vor mehr als vier Jahren gegeben, sagte Riexinger. Zudem habe Schwarz-Gelb durch das Streichen des Heizkostenzuschusses einkommensschwache Haushalte weiter belastet. "Das Wohngeld muss sofort um zehn Prozent angehoben werden, und auch die Einkommensgrenzen müssen an die Entwicklung seit 2009 angepasst werden", forderte er. Zudem müsse der Heizkostenzuschuss "angesichts explodierender Heizkosten und Strompreise wieder eingeführt werden". Das koste nicht viel "und bewahrt Hunderttausende Haushalte vor der Armut".

Mit dem Wohngeld erhalten einkommensschwächere Haushalte von Bund und Ländern einen Zuschuss zu ihren Wohnkosten. Im Jahr 2011 hatten 770.000 Haushalte in Deutschland Wohngeld erhalten. Der durchschnittliche Mietzuschuss betrug 112 Euro im Monat und deckte damit knapp ein Drittel der Bruttokaltmiete ab. Der weitaus größte Anteil der Wohngeldempfänger lebt in Ein-Personen-Haushalten, wie eine Anfang der Woche veröffentlichte Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ergab. Wohngeld beziehen insbesondere allein lebende Rentner, außerdem Familien von Geringverdienern.

Quelle: ntv.de, AFP

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