Kein Platz im UN-Sicherheitsrat Litauen fordert Rauswurf Moskaus aus G20
25.02.2022, 16:34 Uhr
Mit Ukraine-Flagge am Revers: Litauens Staatschef Nauseda fordert die totale Isolation Russlands.
(Foto: picture alliance/dpa/BELGA)
Nach seinem Überfall auf die Ukraine steht Russlands Präsident Putin inzwischen auch persönlich auf der Sanktionsliste der EU. Litauens Präsident geht noch weiter und verlangt einen Rauswurf des Landes auf den G20 und dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, Russland nach seiner Invasion in die Ukraine weitestgehend politisch zu isolieren. "Wir müssen die Mitgliedschaft Russlands in internationalen Organisationen sofort aussetzen. Der Aggressor hat keinen Platz in der G20 und im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen", wurde er in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei in Vilnius zitiert. In den G20 sind die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer der Welt vereint. Das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und NATO-Landes forderte zudem für noch weitgehendere westliche Strafmaßnahmen gegen Moskau. "Sanktionen müssen verhängt und weiter verschärft werden, indem Russland vom Swift-System abgeschnitten und Nord Stream 2 gestoppt wird", erklärte Nauseda.
Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten hatten am Donnerstagabend bei einem Krisengipfel in Brüssel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Gegen den sofortigen Ausschluss Russland aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift gibt es in einigen EU-Staaten aber Vorbehalte. Darunter auch Deutschland, das zuletzt die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auf Eis gelegt hatte.
"Wir müssen das Kreml-Regime aufhalten"
Litauens Präsident betonte auch die Notwendigkeit, die Unterstützung für die Ukraine mit allen Mitteln zu verstärken. "Putin greift die Ukraine an, Kiew wird bombardiert. Das brutale Regime des Kremls wird nicht aufhören, wenn wir es nicht aufhalten", betonte Nauseda. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.
Nach Informationen eines Offiziellen einigten sich EU-Staaten am späten Donnerstagabend darauf, Russlands Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow auf die Sanktionsliste zu setzen. Dies bedeutet, dass möglicherweise in der EU vorhandene Vermögenswerte der beiden Politiker eingefroren werden.
Quelle: ntv.de, mau/dpa