Politik

"Erbarmunglose Erstschläge" Manöver reizt Nordkorea

Regelmäßiger Anlass der Empörung: Die jährlichen Militärmanöver finden seit 1976 statt.

Regelmäßiger Anlass der Empörung: Die jährlichen Militärmanöver finden seit 1976 statt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Kurz vor dem Ende des Papstbesuches in Südkorea beginnt das Regime das jährlicher Sommermanöver in Kooperation mit den USA. Nordkorea reagiert in bekannter Manier und droht mit drastischen Konsequenzen.

Trotz Protesten aus Nordkorea haben die Streitkräfte Südkoreas und der USA Medienberichten zufolge eines der regelmäßig stattfindenden gemeinsamen Militärmanöver begonnen. An der zwölftägigen Übung "Ulchi Freedom Guardian" würden diesmal rund 50.000 Soldaten aus Südkorea und 30.000 Militärangehörige aus den USA teilnehmen, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.

Für die Angaben gab es zunächst keine Bestätigung von den US-Streitkräften Korea. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten stationiert. Die Militärpräsenz geht zurück auf den Koreakrieg und dient offiziell der Abschreckung. Formell befinden sich Nord- und Südkorea noch immer im Kriegszustand.

Nordkorea hatte wiederholt vor dem Manöver gewarnt. Das kommunistische Regime unterstellte den Vereinigten Staaten und dem Nachbarn im Süden der koreanischen Halbinsel - wie üblich - Kriegsvorbereitungen.

Raketentests zur Warnung?

Die staatlichen Medien des Landes hatten am Wochenende einen Armeesprecher mit der Drohung zitiert, Nordkorea werde "erbarmunglose Erstschläge" vornehmen. In den vergangenen Monaten hat Nordkorea tatsächlich ungewöhnlich viele Testraketen unterschiedlicher Typen abgefeuert. Im Mittelpunkt des Manövers in Südkorea stehen normalerweise computergestützte Simulationen eines Kriegs auf der koreanischen Halbinsel.

Die Übung begann am letzten Tag des fünftägigen Besuchs von Papst Franziskus in Südkorea. In einer Messe in Seoul rief er dabei in Predigt und Gebet zur Aussöhnung zwischen beiden Koreas auf. "Alle Koreaner sind Brüder und Schwestern, Mitglieder derselben Familie, ein Volk", sagte er bei der Messe vor Gläubigen in der südkoreanischen Hauptstadt.

Nur Vergebung könne zu Aussöhnung führen, auch wenn dies "unmöglich" erscheine. Anschließend bat der Papst am letzten Tag seiner Südkorea-Reise zu einem gemeinsamen Friedensgebet. An der Messe in der Myeongdong-Kathedrale nahm auch Südkoreas Präsidentin Park Geun-Hye teil.

Quelle: ntv.de, apo/dpa/AFP

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