Politik

Wiedergefundene E-Mails Mappus klagt auf Löschung

Mappus will die alten Mails gern ungelesen lassen.

Mappus will die alten Mails gern ungelesen lassen.

(Foto: dpa)

Der frühere Ministerpräsident Mappus will das baden-württembergische Staatsministerium per Gericht zur Löschung alter E-Mails aus seiner Zeit als Landeschef zwingen. Seine Anwälte reichen Klage ein.

Der Streit über den Umgang mit E-Mails aus der Regierungszeit von Stefan Mappus (CDU) geht vor Gericht weiter. Die Anwälte des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten teilten mit, dass sie Klage beim Verwaltungsgericht Stuttgart eingereicht haben. Damit wollen sie die Löschung der Mails in der Staatskanzlei erreichen.

Es handele sich um Sicherungskopien, die im Herbst 2010 nur zur Fehlerbehebung am Computer gemacht worden seien. Zudem seien die Mails privater Natur, erklärten die Anwälte. Eine Sprecherin des Verwaltungsgerichts bestätigte den Eingang der Klage.

Bei Reparaturarbeiten an Mappus' elektronischem Kalender hatte eine Firma eine Sicherungskopie angefertigt. Diese war wieder aufgetaucht, als die Staatsanwaltschaft im August den ehemaligen Dienstcomputer des CDU-Politikers überprüft hatte. Die Ermittler hatten sich Mappus' alte Geräte vorgenommen, weil sie gegen ihn im Zusammenhang mit der EnBW-Affäre wegen des Verdachts der Untreue im Amt ermitteln.

Die grün geführte Staatskanzlei lehnt die Löschung ab, weil sie vermutet, dass die Mails einen dienstlichen Schriftverkehr enthalten - zum umstrittenen EnBW-Deal und zum Polizeieinsatz gegen Stuttgart-21-Gegner im September 2010.

Im Zuge der Ermittlungen zum EnBW-Geschäft hatte die Staatsanwaltschaft Mails von Mappus sichergestellt. Die Ermittler machten Kopien von Kopien, so dass ein Satz noch in der Staatskanzlei liegt - ungelesen, wie der Regierungssprecher bekräftigte.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mappus wegen Verdachts der Untreue. Er hatte den Rückkauf von Anteilen an dem Karlsruher Energiekonzern im Dezember 2010 vom französischen Staatskonzern EdF am Landtag vorbei eingefädelt. Die Landesregierung wirft ihm vor, der Preis sei mit 4,7 Milliarden Euro viel zu hoch gewesen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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