Fotos aus dem Irak ausgewertet Massenexekutionen durch Isis belegt
27.06.2014, 11:08 Uhr
Eines der ausgewerteten Fotos. Nach Augenschätzung werden hier laut HRW 35 bis 40 Männer erschossen.
Kämpfer der extremistischen Isis-Milizen haben nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) im Norden des Irak bei Massenexekutionen mindestens 160 Menschen getötet. Ausgewertete Fotos und Satellitenaufnahmen aus der Stadt Tikrit gäben starke Hinweise auf ein "schreckliches Kriegsverbrechen", teilte HRW mit. Es seien jedoch weitere Untersuchungen notwendig.
Die ersten Auswertungen der Menschenrechtsorganisation ergeben demnach, dass Kämpfer der Organisation Islamischer Staat im Irak und in Syrien (Isis) an mindestens zwei Stellen zwischen 160 und 190 Menschen getötet haben. Die Schätzung ergibt sich aus Fotos aus dem Internet, die die HRW-Mitarbeiter aufgrund von Kleidung und Gesichtern einander zugeordnet haben.
Die Zahl der Opfer könnte auch deutlich höher sein, so HRW. Isis-Kämpfer hatten Tikrit am 11. Juni eingenommen. Fotos mit Erschießungsszenen wurden von der Terrororganisation selbst verbreitet. Einzelne überlebende Augenzeugen berichteten laut HRW, dass die Isis-Kämpfer Hunderte von unbewaffneten Männern in Zivilkleidung auf Pickups gebracht und weggefahren hätten. Isis brüstete sich auf einem inzwischen geschlossenen Twitter-Account damit, 1700 schiitische Armeeangehörige "ausgelöscht" zu haben.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa