Politik

Bis 20.000 Euro Strafe Mautpreller chancenlos

Mautpreller sollen in Deutschland keine Chance haben. Es gebe ein dichtes Netz von Kontrollen, jede zehnte entgeltpflichtige Fahrt solle überprüft werden, sagte Jochen Cieslak, Abteilungsleiter Lkw-Maut bei der Bundesanstalt für Straßenwesen, am Dienstag in Düsseldorf. Warnungen des Lkw-Gewerbes vor einer hohen Zahl möglicher Mautpreller hält er für unbegründet.

Der Verband österreichischer Transportunternehmer in Wien hat unterdessen seine Mitglieder vor Fahrten durch Deutschland vom 1. Januar an wegen der zu erwartenden chaotischen Verkehrszustände gewarnt.

Nichtzahlern drohen in Deutschland Bußgelder von bis zu 20.000 Euro. Das Bundesamt fahnde mit 300 Kontrollbrücken, von denn aus die Lkw-Kennzeichen erfasst werden, nach möglichen Schwarzfahrern, sagte Cieslak. Außerdem seien 280 mobile Videoteams im Einsatz. Das Bundesamt kalkuliert mit eine "Mautpreller-Quote" von fünf Prozent.

Allein in Nordrhein-Westfalen sollen rund 500 Einbuchungsberater für einen reibungslosen Start der Lkw-Maut am 1. Januar sorgen. Die Unterstützungsteams werden vor allem an den Grenzübergängen zu den Niederlanden und Belgien sowie an Autobahnraststätten eingesetzt, an denen mit einem besonders großen Andrang an den Mautterminals gerechnet wird. Insgesamt seien in Nordrhein-Westfalen 890 Mautstellen eingerichtet worden, berichteten Vertreter des Bundesverkehrsministeriums und der Bundesanstalt für Straßenwesen.

In den Niederlanden und Belgien seien bereits in viele Laster die für die satellitengestützte Abrechnung notwendigen On Board Units (OBUs) eingebaut, erklärte Cieslak. Zudem wollten sich viele Transporteure über das Internet einbuchen. In Deutschland sind mittlerweile 300.000 Lkw mit den Erfassungsgeräten ausgerüstet. Das Ministerium erwartet mit dem Start der Maut keine gravierenden Behinderungen auf den Fernstraßen in Nordrhein-Westfalen.

Das Betreiberkonsortium Toll Collect hat in Nordrhein-Westfalen 15 besonders kritische Mautstellen ermittelt, an denen es zu Verkehrsbehinderungen kommen könnte. Dazu gehören sieben Grenzübergänge und zwei Verladestationen von der Schiene auf die Straße. An diesen so genannten Hot Spots werden Beraterteams eingesetzt, um eine durchschnittliche Einbuchungszeit von zwei Minuten an den Kassenautomaten zu erreichen. Bei überfüllten Parkplätzen werde die Lkw-Fahrer zu nahe gelegenen Ausweichmöglichkeiten umgeleitet.

Der Verband österreichischer Transportunternehmer warnte, wegen der zu erwartenden Verzögerungen an den Grenzübergängen müsse in den ersten Wochen nach der Einführung der Autobahngebühr in Deutschland mit einem Chaos gerechnet werden. Insgesamt sind inzwischen 13.000 österreichische Lkw mit den nötigen Bord-Geräten ausgerüstet. In Österreich wird allein deshalb mit langen Verzögerungen an den Grenzübergängen gerechnet, weil Lkw etwa aus Italien, der Türkei oder Ungarn bisher keinen Zugang zu den für Deutschland nötigen Boxen hatten.

Quelle: ntv.de

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