Politik

Kaum Bewilligungen Mehr Iraker erbitten Asyl

Nach jahrelangem Rückgang sind im ersten Halbjahr 2008 erstmals wieder deutlich mehr Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Verantwortlich dafür ist der Krieg im Irak.

Im ersten Halbjahr 2008 wurden nach Angaben des Bundesinnenministeriums 11.011 Asylanträge gestellt, 2546 oder 30,1 Prozent mehr als von Januar bis Juni 2007. Knapp ein Drittel der Antragsteller (rund 3500) kam aus dem Irak; auf den folgenden Plätzen liegen die Türkei (765 Anträge), Serbien (664), Vietnam (524), Russland (396), Syrien (380), Iran (343), Libanon (337), Nigeria (241) und Kosovo (241 Antragsteller).

Geringe Chancen

Damit setzt sich die Entwicklung aus dem zweiten Halbjahr 2007 fort, als knapp 11.000 Asylanträge - davon ein Drittel von Irakern - gestellt wurden. Die Zahl der irakischen Asylbewerber stieg in den vergangenen drei Monaten deutlich an. Derzeit wird in Deutschland und Europa über besondere Regelungen zur Aufnahme irakischer Christen beraten, von denen viele außer Landes fliehen wollen.

Die Chance, in Deutschland Asyl zu erhalten, ist weiterhin sehr gering. Von Januar bis Juni traf das Nürnberger Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 10.579 Entscheidungen. Lediglich 125 Antragsteller (1,2 Prozent) wurden als Asylbewerber anerkannt. Weitere 3658 Flüchtlinge dürfen dennoch vorerst in Deutschland bleiben.

Nach den Bestimmungen des Aufenthaltsgesetzes dürfen Ausländer nicht in einen Staat abgeschoben werden, in dem ihr Leben bedroht ist oder in dem ihnen eine unmenschliche Behandlung droht. Dies entspricht den Bestimmungen der Genfer Flüchtlingskonvention.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen