Auch von der Leyen erklärt Bereitschaft Mehrheit der Minister will bleiben
04.08.2013, 02:19 Uhr
Im Falle eines Wahlsieges wird Angela Merkel im Kabinettsaal in viele bekannte Gesichter schauen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sollte es nach der Bundestagswahl bei der Koalition aus Union und FDP bleiben, dann muss Bundeskanzlerin Merkel wohl relativ wenig Zeit für die Kabinettsbildung investieren. Nach derzeitigem Stand wollen nur Familienministerin Schröder und Agrarministerin Aigner nicht weitermachen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Falle einer Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition offenbar wenig personellen Spielraum. Fast alle Minister haben mittlerweile öffentlich bekanntgegeben, dass sie gern in ihren Ministerien bleiben wollen. Nun folgte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. "Ja, das würde ich gern", sagte die CDU-Politikerin der "Welt am Sonntag" auf die Frage, ob sie Arbeitsministerin bleiben wolle. Das Gesundheitsministerium schloss sie dagegen aus.
Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble, Verteidigungsminister Thomas de Maiziere, Innenminister Hans-Peter Friedrich und Verkehrsminister Peter Ramsauer haben bereits betont, dass sie gerne ihre Arbeit fortsetzen würden. Bei der FDP wollen auf jeden Fall Außenminister Guido Westerwelle, Wirtschaftsminister Philipp Rösler, Entwicklungsminister Dirk Niebel und Gesundheitsminister Daniel Bahr bei einer Fortsetzung der Koalition im Amt bleiben.
Fünf Minister sind gegangen
Von der Leyen ist in der eigenen Partei umstritten und hatte in der Debatte über eine Frauenquote in Unternehmen harsche Kritik einstecken müssen. In den vergangenen Wochen hatte die niedersächsische CDU-Politikerin aber immer ihre Loyalität gegenüber Merkel betont.
Trotz der Meinungsverschiedenheiten mit konservativen Parteikreisen fühle sie sich in der CDU gut aufgehoben, sagte von der Leyen. "Ich persönlich empfinde mich nicht als Einzelgängerin, dazu habe ich zu viele Freundschaften." Diese seien vielleicht nicht so sichtbar wie andere Flügel, aber ohne breite Unterstützung wären viele Projekte wie der Ausbau der Kitas, das Elterngeld oder das Bildungspaket nicht umsetzbar gewesen, so die Ministerin. Sie wisse, dass ihr "die klassische Parteikarriere fehlt, ich habe ja erst vor zwölf Jahren angefangen. Es tut Parteien aber auch ganz gut, wenn sie Seiteneinsteiger einbinden."
Über ihr Verhältnis zu Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sagte von der Leyen, sie arbeite "sehr, sehr gerne mit ihr und unter ihr. Ich kenne sie inzwischen sehr gut, und mit der Zeit ist meine Achtung und Bewunderung für sie noch gewachsen, für die Übersicht, den langen Atem und die Belastbarkeit, die sie hat, genauso wie für ihre Fairness in Konfliktsituationen." Von der Leyen: "Die Kanzlerin weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann."
Klar ist bereits, dass auch im Fall einer Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition mindestens zwei Minister nicht mehr dem neuen Kabinett angehören werden. Dies sind Familienministerin Kristina Schröder (CDU), die verzichtet, und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU), die nach Bayern wechselt.
In dieser Legislaturperiode hatte Merkel mehrfach Minister verloren wie Franz-Josef Jung (Arbeit), Karl-Theodor zu Guttenberg (Verteidigung), Norbert Röttgen (Umwelt), Rainer Brüderle (Wirtschaft) und Annette Schavan (Forschung und Bildung).
Quelle: ntv.de, dpa/rts