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"Nicht unrealistisch" Melnyk glaubt an Vermittlerrolle Chinas

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Sorgte während seiner Zeit als ukrainischer Botschafter in Berlin oft für Aufregung: Andrij Melnyk.

Sorgte während seiner Zeit als ukrainischer Botschafter in Berlin oft für Aufregung: Andrij Melnyk.

(Foto: picture alliance/dpa)

Für Andrij Melnyk ist die Annäherung zwischen Kiew und Peking ein wichtiger Schritt in Richtung Frieden. Der ehemalige ukrainische Botschafter legt große Hoffnung in den von Xi angekündigten Sonderbotschafter - an den ukrainischen Voraussetzungen für den Frieden ändere dies jedoch nichts.

Andrij Melnyk, der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, hält im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine friedensstiftende Vermittlerrolle Chinas für möglich. Das sei "nicht unrealistisch", sagte der ukrainische Vizeaußenminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Chinesen würden natürlich ihre eigenen Interessen verfolgen, räumte er ein. Er glaube aber schon, "dass eine gerechte friedliche Lösung und das Ende der Kampfhandlungen den Interessen Pekings mehr entsprechen als dieses gewaltige, nicht enden wollende Erdbeben für die gesamte Weltordnung", sagte Melnyk.

Das Telefonat des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping bewertete er als "großen Schritt nach vorne, um unsere Beziehungen zu China zu stärken und die russische Aggression zu beenden". Für die Ukraine sei allerdings der Abzug aller russischen Truppen aus den besetzten Gebieten eine unabdingbare Voraussetzung, betonte Melnyk. Da liege der Teufel im Detail. "Deswegen sind wir gespannt, was der Sonderbotschafter Chinas mit sich bringt, der bald zu uns kommen wird", sagte der Diplomat.

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Xi und Selenskyj hatten am Mittwoch zum ersten Mal seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine miteinander telefoniert. Der chinesische Staatssender CCTV berichtete nach dem Telefonat, Xi habe Selenskyj mitgeteilt, dass "Gespräche und Verhandlungen der einzige Ausweg" aus dem Krieg seien.

Um in dem Konflikt zu einer "politischen Einigung" zu kommen, will Peking eine hochrangige Delegation in die Ukraine schicken. China bezeichnet sich als neutral in dem Konflikt und hatte im Februar einen Zwölf-Punkte-Plan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs vorgestellt. Den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilte Peking bislang nicht.

Quelle: ntv.de, spl/AFP

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