65 Jahre nach Kriegsende Merkel auf dem Roten Platz
09.05.2010, 10:09 Uhr
Merkel in einer Reihe mit Medwedew, Hu und Putin.
(Foto: REUTERS)
Mit der größten Militärparade aller Zeiten feiert Russland den 65. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland. Staatsgäste aus aller Welt nehmen an den Feierlichkeiten teil, unter anderem Bundeskanzlerin Merkel.
Mit einer gigantischen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau ist des 65. Jahrestages des Sieges über Nazi-Deutschland gedacht worden. Erstmals marschierten während der Zeremonie neben rund 10.000 russischen auch Soldaten aus vier NATO-Staaten - Frankreich, USA, Großbritannien und Polen - auf. Zu Beginn der gut einstündigen Parade trugen Soldaten eine russische und eine sowjetische Fahne über den Roten Platz. An den Feierlichkeiten nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil, die sich nach Angaben aus Regierungskreisen zuvor zu einem Gespräch mit dem polnischen Übergangspräsidenten Bronislaw Komorowski getroffen hatte.
"Vor 65 Jahren wurde die Nazi-Herrschaft besiegt und eine Tötungsmaschine gestoppt, die ganze Völker ausgelöscht hat", sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew in seiner Ansprache auf dem Roten Platz. "Es gab Blut und Tränen", sagte er. "Der Krieg hat uns zu einer starken Nation gemacht." Insgesamt 127 Kampfflieger sollten Moskau in Formationen überfliegen. Auf dem Roten Platz wurden atomwaffenfähige Raketen und Panzer aufgefahren.
Die vier NATO-Staaten schickten jeweils rund 70 Soldaten zu der Parade. Der Zeremonie wohnten auf Einladung Medwedews zudem rund 20 Staats- und Regierungschefs bei, darunter neben Merkel und Russlands Regierungschef Wladimir Putin auch der chinesische Präsident Hu Jintao und die Vertreter fast aller Ex-Sowjetstaaten. Die Einladung der Bundeskanzlerin zu den Feierlichkeiten wird in Regierungskreisen als Zeichen gesehen, "wie wichtig den russischen Gastgebern der Versöhnungsgedanke ist". Die Symbolik ihrer Teilnahme sei auch Merkel ein "besonderes Anliegen", hieß es.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts