Am Sonntag kommen sie alle nach Paris: Cameron, Renzi, Rajoy und auch Bundeskanzlerin Merkel. Die Kanzlerin findet bereits am Abend in Hamburg Worte der Solidarität für die Franzosen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Thomas de Maizière nehmen ebenso wie andere europäische Spitzenpolitiker am Sonntag an dem Trauermarsch für die Opfer der islamistischen Anschläge in Paris teil. Sie habe dem französischen Präsidenten François Hollande ihre Teilnahme zugesagt, sagte Merkel am Abend bei der CDU-Bundesvorstandklausur in Hamburg. "Ich glaube, dass es ein wichtiges Zeichen deutsch-französischer Freundschaft ist, dass wir in diesen Stunden zusammenstehen", sagte Merkel.

"Ich bin beeindruckt, wie das französische Volk zusammensteht angesichts dieser barbarischen Attacke", fügte Merkel hinzu. Zu der Demonstration, zu der hunderttausende Menschen erwartet werden, haben Parteien, Gewerkschaften und Verbände in Frankreich aufgerufen. Unter anderem haben auch der britische Premierminister David Cameron und der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi ihre Teilnahme zugesagt.

"Wir müssen zusammenstehen"

"Unsere Gedanken sind insbesondere bei den Menschen in Frankreich, bei den Opfern", sagte die Kanzlerin am Abend in ihrer Rede in Hamburg. Merkel wies darauf hin, dass Deutschland und Frankreich dieselben Werte teilen. "Wenn diese Werte in Gefahr sind, dann können wir nur eins sagen: Dann müssen wir zusammenstehen", hob sie hervor.

Zwei islamistische Attentäter hatten am Mittwoch die Redaktion der Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" in Paris attackiert. Insgesamt zwölf Menschen erschossen sie bei dem Anschlag und auf ihrer Flucht. Nach einer Geiselnahme am Freitagmorgen wurden sie am frühen Abend von Elite-Polizisten erschossen. Ein islamistischer Gesinnungsgenosse der beiden tötete am Donnerstag am südlichen Stadtrand von Paris eine Polizistin. Er nahm am Freitag in einem jüdischen Supermarkt im Osten von Paris mehrere Menschen als Geiseln. Bei der Erstürmung erschoss die Polizei den Mann. Insgesamt kamen dort mindestens fünf Menschen ums Leben.