"Vielleicht überreagiert" Merkel hält zu Schäuble
08.11.2010, 17:09 UhrDie öffentliche Bloßstellung seines Sprechers durch Finanzminister Schäuble ist für die Bundeskanzlerin kein Anlass zur Kritik. Schäuble selbst meint, er habe "vielleicht überreagiert".
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat trotz des umstrittenen Umgangs von Wolfgang Schäuble mit seinem Pressesprecher keine Zweifel am Personalführungsstil ihres Finanzministers. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte auf eine entsprechende Frage: "Diese Zweifel gibt es bei der Bundeskanzlerin jedenfalls nicht."
Der Minister habe am Wochenende zu dem Vorgang das gesagt, was notwendig sei, so Seibert. "Es gibt keinen Grund für die Bundesregierung, das weiter zu kommentieren."
Schäuble hatte seinen Sprecher Michael Offer in der vergangenen Woche auf einer Pressekonferenz wegen nicht rechtzeitig verteilter Unterlagen vor laufenden Kameras in ungewöhnlich scharfer Form zurechtgewiesen. Der rüde Umgang des Ministers mit einem engen Mitarbeiter und die öffentliche Bloßstellung hatten auch beim Koalitionspartner FDP sowie in der Opposition für Kritik gesorgt. Am Wochenende hatte Schäuble nach viel Wirbel in den Medien über seinen Auftritt gesagt: "Bei aller berechtigten Verärgerung habe ich vielleicht überreagiert."
CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe stellte sich trotz des harschen Umgangs von Schäuble mit seinem Sprecher hinter den Finanzminister. "Wir sind alle Menschen, auch wenn wir Hervorragendes leisten wie das der Finanzminister ohne Zweifel tut", sagte Gröhe nach einer Sitzung der CDU-Spitze.
Quelle: ntv.de, dpa