Nach fast dreimonatiger Funkstille wegen einer SMS-Indiskretion reden Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel wieder miteinander. "Sie hat sich auch nach meiner Knieoperation erkundigt", berichtete Gabriel.

Die CDU-Chefin hatte Anfang Juni den Kontakt bis auf weiteres abgebrochen. Der Grund war eine SMS Gabriels, in der er Merkel den ehemaligen Bürgerrechtler Joachim Gauck als überparteilichen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vorschlug. Merkels ebenfalls per Kurznachricht versandte Antwort - "Danke für die info und herzliche Grüße am" - war kurz darauf an die Medien gelangt.

Gabriel versicherte erneut, er habe die SMS nicht öffentlich gemacht: "Ich gebe so etwas prinzipiell nicht weiter." Der SPD-Chef verwies darauf, dass es schließlich auch noch andere Empfänger der SMS gegeben habe. Nicht klar dazu äußern wollte sich Gabriel, ob er inzwischen mit Merkel auch wieder Kurznachrichten austauscht.

Am übernächsten Mittwoch (15.) stehen sich beide im mit Spannung erwarteten Rededuell im Bundestag gegenüber. Für den nach seiner Nierenoperation fehlenden SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier wird der SPD-Vorsitzende im Plenum einspringen.