Syrische Armee umstellt Banias Merkel verlangt Ende der Gewalt
11.04.2011, 13:55 UhrDie Bundesregierung verurteilt das gewaltsame Vorgehen gegen Regierungskritiker in Syrien. Die "fortdauernde Gewalt gegen friedliche Demonstranten ist bestürzend und verstörend", heißt es. Derweil kesselt die syrische Armee die Hafenstadt Banias ein. Dort waren am Wochenende zahlreiche Regierungskritiker getötet worden.

Tausende Menschen nehmen an den Trauerzügen für die getöteten Regierungsgegner teil.
(Foto: REUTERS)
Die Bundesregierung hat von Syrien ein sofortiges Ende der Gewalt gegen die Opposition verlangt. Bundeskanzlerin Angela Merkel appellierte in Berlin an Präsident Baschar al-Assad, das Recht auf friedliche Meinungsäußerung zu gewährleisten. Zugleich sprach sie den Opfern des gewaltsamen Vorgehens der Behörden ihre "tief empfundene Anteilnahme" aus. Insgesamt wurden bereits mehrere Dutzend Menschen getötet.
Regierungssprecher Steffen Seibert sprach von "schwersten Menschenrechtsverletzungen der syrischen Regierung und ihrer Sicherheitskräfte". Die syrische Regierung habe "immer wieder" Ankündigungen für eine demokratische Öffnung gemacht. "Jetzt wäre es an der Zeit, diesen Ankündigungen Taten folgen zu lassen."
Panzer umstellen Banias
Am Tag nach dem gewaltsamen Einsatz der Sicherheitskräfte gegen Regierungskritiker in Banias hat die Armee die Stadt mit Panzern eingekesselt. Menschenrechtler berichten vor der Presse, dass zahlreiche Panzervor der Küstenstadt stünden. Zudem sei die Stromversorgung in Banias unterbrochen. "Die Armee schießt auch ab und zu, um die Demonstranten zu provozieren, aber keiner von ihnen hat zurückgeschossen", sagte er. Aus den Moscheen gebe es Aufrufe an die Armee, das Feuer einzustellen.
Einer der Anführer der Protestbewegung in Syrien, Anas el Schuhri, sprach gar von 30 Panzern, die rings um die Stadt stünden. In der Nacht zum Montag habe es zudem mehrere Festnahmen gegeben. Die Armee wolle einen konfessionellen Konflikt zwischen Aleviten und Sunniten heraufbeschwören. "Aber wir sind friedliche Demonstranten", sagte el Schuhri.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP