Politik

Losinger, Meier oder ein Mann Roms? Mixa-Nachfolger gesucht

Im Augsburger Bischofspalais wird auch der neue Bischof leben.

Im Augsburger Bischofspalais wird auch der neue Bischof leben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Bistum Augsburg ist seit dem Rücktritt von Bischof Mixa führungslos. Die Suche nach einem Nachfolger erweist sich als schwieriges Unterfangen. Doch die Fäden hinter den Kulissen werden längst gezogen.

Losinger ist bisher Weihbischof von Augsburg.

Losinger ist bisher Weihbischof von Augsburg.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Bistum Augsburg hat einem Zeitungsbericht zufolge zwei örtliche Kandidaten für die Nachfolge des zurückgetretenen Bischofs Walter Mixa vorgeschlagen. Wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet, einigte sich das Domkapitel auf den Augsburger Weihbischof Anton Losinger sowie auf den Prälaten Bertram Meier.

Meier fungiert noch als Domprälat.

Meier fungiert noch als Domprälat.

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Demnach schickte das Domkapitel eine Liste mit den Namen bereits vor rund drei Wochen an den Apostolischen Nuntius Jean-Claude Périsset. Dem Bericht zufolge gingen der Einigung auf Losinger und Meier mehrere Wahlgänge voraus.

In Kirchenkreisen wird die Chance der beiden Geistlichen, tatsächlich neuer Bischof von Augsburg zu werden, der "Augsburger Allgemeinen" zufolge indes als gering eingeschätzt. Es wird offenbar eher damit gerechnet, dass Papst Benedikt XVI. einen Kandidaten außerhalb des Bistums zu Mixas Nachfolger benennen wird, der unbelastet nach Augsburg kommen würde.

Rücktritt unter Druck

Mixa war nicht mehr zu halten.

Mixa war nicht mehr zu halten.

(Foto: dpa)

Mixa hatte am 22. April nach Vorwürfen massiver Prügel gegen Waisenhauskinder unter seiner Verantwortung und Vorwürfen finanzieller Unregelmäßigkeiten seinen Rücktritt angeboten. In einem für den Vatikan ungewöhnlich schnellen Verfahren hatte der Papst das Gesuch am 8. Mai angenommen.

Bayern ist bei der Ernennung seiner Bischöfe ein Sonderfall. Das Bayerische Konkordat von 1924 schreibt vor, dass im Freistaat nur Bischof werden kann, wer von einem bayerischen Bischof oder Domkapitel vorgeschlagen wurde. Anders als im Rest Deutschlands, wo die Domkapitel den Nachfolger wählen, steht dem Papst in Bayern allein die Ernennung zu. Die bayerische Landesregierung hat zwar ein Veto-Recht - in der Regel macht sie davon aber nicht Gebrauch.

Quelle: ntv.de, AFP

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