Politik

Republikaner beschimpfen Obama Moschee-Projekt spaltet Amerika

In der Debatte um den geplanten Bau einer Moschee in der Nähe des Ground Zero in New York, dem früheren Standort des World Trade Centers, sieht sich US-Präsident Obama heftiger Kritik aus dem Lager der Republikaner ausgesetzt. Einer Umfrage zufolge sind derzeit 68 Prozent der US-Bürger gegen das Projekt an dem Ort.

Obama erntet Kritik für seine Äußerungen.

Obama erntet Kritik für seine Äußerungen.

(Foto: dpa)

Die Kritik der Republikaner in den USA an Äußerungen von Präsident Barack Obama zum Bau eines islamischen Gemeindezentrums nahe des Ground Zero in New York hält an. Es sei schlicht "unklug", an der Stelle eine Moschee zu errichten, an der 3000 US-Bürger ihr Leben in Folge eines Terrorangriffs verloren, sagte der republikanische Senator John Cornyn aus dem US-Bundesstaat Texas bei Fox News.

Cornyn wertete Obamas Äußerungen als Beleg dafür, dass der Präsident das Gespür für die Stimmung im Volk verloren habe. "Die Menschen haben das Gefühl, dass sie belehrt werden, anstatt dass ihnen zugehört wird, und deswegen sind viele Leute so sauer auf Washington", sagte der Senator.

Die Baustelle an Ground Zero in New York.

Die Baustelle an Ground Zero in New York.

(Foto: dpa)

Sein demokratischer Senatskollege Jack Reed verwies hingegen darauf, dass das geplante Zentrum den Dialog mit den Muslimen beleben könne. Der demokratische Abgeordnete Chris Van Hollen sagte auf CNN, dass Obama nur "eines der Prinzipien unserer Verfassung" hervorgehoben habe, nämlich die Freiheit der Religionsausübung.

Amerikaner mehrheitlich gegen das Projekt

Obama hatte am Freitag bei einer Zeremonie zum abendlichen Fastenbrechen anlässlich des islamischen Ramadan im Weißen Haus gesagt, dass das Bekenntnis der USA zur Religionsfreiheit "unerschütterlich" bleiben müsse. Nachdem Vertreter der Opfer der Terroranschläge auf das World Trade Center scharf gegen Obamas Unterstützung für das Bauprojekt protestiert hatten, relativierte der Präsident seine Äußerungen am Wochenende.

In diesem Gebäude soll die Moschee entstehen.

In diesem Gebäude soll die Moschee entstehen.

(Foto: AP)

Das Zentrum soll nur wenige Straßenblocks von dem Ort entfernt entstehen, an dem Terroristen 2001 zwei gekaperte Flugzeuge in das World Trade Center steuerten. Geplant sind neben einer Moschee auch ein interreligiöser Treffpunkt, eine Sportanlage, ein Theater und ein Restaurant.

Einer Umfrage für CNN und das Institut Opinion Research zufolge sind derzeit 68 Prozent der US-Bürger gegen das Projekt an dem Ort - die Mehrheit gesteht den Muslimen indes das prinzipielle Recht auf den Bau eines solchen Zentrums zu.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts

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