Politik

Ruf nach humanitärem Großeinsatz Müller schnürt Millionen-Hilfspaket für Aleppo

Die Bundesregierung legt ein Hilfsprogramm für die notleidende Bevölkerung der syrischen Stadt Aleppo  auf.

Die Bundesregierung legt ein Hilfsprogramm für die notleidende Bevölkerung der syrischen Stadt Aleppo auf.

(Foto: REUTERS)

Seit wenigen Tagen ist die Schlacht um Aleppo vorbei. Doch nach dem Krieg droht nun die nächste humanitäre Katastrophe in der stark zerstörten Stadt. Um das zu verhindern, will die Bundesregierung ein millionenschweres Hilfsprogramm für die syrische Metropole starten.

Nach dem Einmarsch syrischer Regierungstruppen in die Großstadt Aleppo legt Deutschland ein Hilfsprogramm von 15 Millionen Euro für die vom Bürgerkrieg zerstörte Metropole auf. "Nachdem die internationale Staatengemeinschaft dem Morden und Bombardieren so hilflos zugeschaut hat, muss es jetzt einen humanitären Großeinsatz für die Menschen aus Aleppo geben", sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller der "Bild"-Zeitung.

Müllers Programm sichert dem Bericht zufolge in den kommenden 30 Monaten die Arbeit von rund 1000 syrischen Ärzten, Krankenpflegern und Traumapsychologen. Außerdem sollen rund 200 Helfer in Trauma-Bewältigung weitergebildet werden. Der CSU-Politiker forderte auch die Staatengemeinschaft auf, Syrien koordiniert zu helfen. "Neben Lebensmitteln fehlen Ärzte und Medikamente. Tausende Menschen, darunter viele Kinder, müssen versorgt werden, sonst überleben sie diesen Winter nicht", sagte Müller. Laut UN sind in Syrien derzeit 13,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen - 90 Prozent davon benötigen medizinische Versorgung.

Nach jahrelangen Kämpfen hatte die syrische Führung am Donnerstag die vollständige Einnahme Aleppos verkündet. Die Regierungstruppen hatten mit russischer und iranischer Unterstützung Mitte November eine Großoffensive auf die umkämpfte Großstadt gestartet. Sie eroberten rasch einen Stadtteil nach dem anderen von den Rebellen zurück. In einer groß angelegten Evakuierungsaktion verließen rund 35.000 Menschen den Osten der Stadt. Sie werden in der nordsyrischen Provinz Idlib versorgt.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte am Wochenende bereits eine Soforthilfe in Höhe von fünf Millionen Euro für die aus Ost-Aleppo geflohenen Menschen angekündigt. Das Geld fließt in den Humanitarian Pooled Fund der Vereinten Nationen.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP

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