Beispielloser Vorgang in Pakistan Musharraf wegen Mordes angeklagt
20.08.2013, 08:14 Uhr
Musharraf droht eine lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.
(Foto: REUTERS)

Bhutto war von 1988 bis 1990 und von 1993 bis 1996 Premierministerin von Pakistan. Bis Oktober 2007 lebte sie in Dubai im Exil. Im Dezember 2007 wurde sie ermordet.
(Foto: Reuters)
Der frühere pakistanische Militärmachthaber Pervez Musharraf ist wegen Verschwörung zum Mord an seiner Erzrivalin Benazir Bhutto angeklagt worden. Musharraf habe auf nicht schuldig plädiert, als der Richter in Rawalpindi bei Islamabad die Anschuldigungen gegen ihn verlesen habe, berichteten Beamte. Das Verfahren sei anschließend auf den 27. August vertagt worden.
Bei einem Schuldspruch drohen Musharraf lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.
Bhutto war im Dezember 2007 bei einer Wahlkampfveranstaltung in Rawalpindi ermordet worden. Bei dem Selbstmordattentat und der anschließenden Schießerei wurden 16 weitere Menschen getötet. Die Anklage gegen Musharraf wegen des Todes von Bhutto ist ein beispielloser Vorgang für Pakistan, das den größten Teil seiner Geschichte vom Militär regiert wurde.
Musharraf, der Pakistan von 1999 bis 2008 regierte, war erst Ende März nach vier Jahren im Exil in sein Heimatland zurückgekehrt, um an der Parlamentswahl im Mai teilzunehmen. Ein Gericht untersagte jedoch seine Kandidatur. Der frühere Armeechef steht derzeit in seiner Villa am Rande der Hauptstadt Islamabad unter Hausarrest, der 70-Jährige verließ diese aber für den Gerichtstermin in der Nachbarstadt Rawalpindi.
Quelle: ntv.de, dpa