Konsequenz aus der Krim-Krise Nasa bricht mit Russland - fast
03.04.2014, 10:23 Uhr
(Foto: Paolo Nespoli / Nasa / dpa)
Nach der Nato will auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa die Beziehungen zu Russland reduzieren. So soll es keine gegenseitigen Besuche und Videokonferenzen mehr geben. Der wichtigste Aspekt der Zusammenarbeit bleibt davon aber unberührt.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat einem Bericht zufolge die Beziehungen zu Russland ausgesetzt. Wie die Nasa mitteilte, wird jedoch die Kooperation mit den Russen beim Betrieb der Internationalen Raumstation ISS aufrechterhalten. Hier ist die Organisation auf russische Sojus-Kapseln angewiesen.
Laut "New York Times" dürften Nasa-Mitarbeiter nicht mehr nach Russland reisen und Vertreter der russischen Regierung dürften keine Nasa-Einrichtungen mehr besuchen. Wie die Nasa in einer Email an Führungskräfte der Raumfahrtbehörde weiter schrieb, soll es keine bilateralen Treffen, Email-Kontakte sowie Telefon- und Videokonferenzen mehr geben. Fox News betonte, die Echtheit des Schreibens sei dem Sender bestätigt worden.
In dem Papier heißt es demnach weiter: "Angesichts Russlands andauernder Verletzung der ukrainischen Souveränität und territorialen Unversehrtheit hat die US-Regierung bis auf weiteres entschieden, alle Nasa-Kontakte zu russischen Regierungsvertretern auszusetzen" - abgesehen von ausdrücklich genannten Ausnahmen.
70 Millionen Dollar pro Reise zur ISS
Noch vor wenigen Tagen hatte Nasa-Chef Charles Bolden vor dem US-Kongress sein Vertrauen in die Raumfahrt-Partnerschaft zwischen USA und Russland bekräftigt. Seit dem letzten Flug eines Space Shuttles im Sommer 2011 sind die USA für bemannte Flüge zur ISS auf die russischen "Sojus"-Kapseln angewiesen. Pro Reise zahlt die Nasa gut 70 Millionen Dollar an Russland. Die neue US-Raumkapsel "Orion" wird erst in einiger Zeit voll einsatzbereit sein. Ein erster Testflug ist später in diesem Jahr geplant.
Die Russische Föderation hatte nach dem Umsturz in der Ukraine Ende Februar die Schwarzmeerhalbinsel Krim in ihr Staatsgebiet eingegliedert. Zudem zog Moskau Soldaten an der Westgrenze zur Ukraine zusammen. Die Nato setzte diese Woche die praktische Zusammenarbeit mit Moskau aus.
Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa