Politik

Forscher in den Aufsichtsrat Neubauer hat Personalvorschlag für Kaeser

Selbst will Neubauer nicht in den Aufsichtsrat einziehen.

Selbst will Neubauer nicht in den Aufsichtsrat einziehen.

(Foto: imago images/Jürgen Heinrich)

Siemens steht wegen der Beteiligung an einem Kohleprojekt in Australien in der Kritik. Vorstandschef Kaeser bietet daraufhin der Klimaaktivistin Luisa Neubauer einen Sitz in einem Aufsichtsrat an. Doch die hat eine andere Idee.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer will den angebotenen Sitz im Aufsichtsgremium des künftigen Unternehmens Siemens Energy nicht haben - hat für Siemens-Chef Joe Kaeser aber einen anderen Vorschlag: "Ich werde das Angebot persönlich nicht annehmen können, habe aber Siemens darum gebeten, das Angebot an einen Vertreter oder Vertreterin der Scientists For Future weiterzugeben", sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur.

"Wenn der Firma ernsthaft an Klimaschutz und Fridays For Future gelegen ist, wird sie meine Entscheidung respektieren", sagte Neubauer. Bei Scientists for Future sind Wissenschaftler organisiert, die die Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future unterstützen.

Sie kenne das Aktienrecht, erklärte Neubauer ihre Entscheidung. "Mit dem Posten wäre ich den Interessen des Unternehmens verpflichtet und könnte Siemens dann nicht mehr unabhängig kommentieren. Das ist nicht mit meiner Rolle als Klimaaktivistin zu vereinbaren." Sie sei dem Pariser Klimaabkommen und dem 1,5-Grad-Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung verpflichtet. "Am Beispiel Joe Kaeser sieht man diese Tage, dass diese unabhängige Rolle dringend gebraucht wird."

Siemens will bis Montag über die Lieferung einer Zugsignalanlage für ein umstrittenes Kohlebergwerk in Australien entscheiden. Die Adani Group mit Hauptsitz in Indien will in Australien eines der größten Kohlebergwerke der Welt aufbauen, das aus fünf Untertageminen und sechs Tagebaustätten bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern soll.

Das Projekt wird von Umweltschützern seit Jahren bekämpft. Neben dem Klimaaspekt geht es dabei auch um den Verbrauch von Wasser, die Zerstörung von Lebensraum und den Transport der Kohle über das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt. Neubauer und andere Klimaaktivisten von Fridays for Future, aber auch Politiker kritisieren scharf die Siemens-Beteiligung an dem Projekt. Kaeser hatte Neubauer am Freitag bei einem Gespräch über das umstrittene Projekt einen Sitz in einem Aufsichtsgremium des künftigen Unternehmens angeboten.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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