Politik

"Wir wissen, dass er lebt" Neues von Bin Laden

Der seit mehr als fünf Jahren untergetauchte Al-Kaida-Chef Osama bin Laden ist nach Angaben eines hochrangigen Taliban-Anführers am Leben. "Wir wissen, dass er noch lebt", sagte der "Militärchef" der Rebellen, Mullah Dadullah, in einem vom britischen Sender Channel 4 ausgestrahlten und übersetzten Video. "Er ist noch kein Märtyrer geworden." Zwar habe er selber Bin Laden seit dessen Flucht und dem Sturz des Taliban-Regimes in Afghanistan Ende 2001 nicht getroffen, sagte Dadullah. Die Taliban kämpften aber Schulter an Schulter mit den "Kameraden" des weltweit meistgesuchten Terroristen. "Sie halten uns auf dem Laufenden."

Dadullah sagte, "zahllose" Selbstmordattentäter der Taliban stünden für Anschläge bereit. "Hunderte haben sich bereits registriert und sind bereit zu gehen. Hunderte weitere stehen auf der Warteliste." Jeder von ihnen dränge darauf, als erster sein Leben geben zu dürfen. Zu den USA sagte er: "Wir werden uns an ihnen rächen, ob in Afghanistan oder außerhalb." Dadullah hatte kürzlich gesagt, eine Frühjahrsoffensive der Taliban stehe unmittelbar bevor. Bin Laden wird nach Angaben von Interpol am Samstag kommende Woche (10. März) 50 Jahre alt. Vermutet wird, dass sich der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 im unwegsamen pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet versteckt.

Bei einem Anschlag auf den Polizeichef der westafghanischen Provinz Farah wurden am Donnerstag mindestens zwei Zivilisten getötet und 48 weitere Menschen verletzt. Polizeichef Said Agha Sakib, neben dessen Auto die Bombe detonierte, kam nicht zu Schaden. Sakib sagte, er sei zum Zeitpunkt der Explosion nicht in seinem Fahrzeug gewesen. Er machte "Feinde Afghanistans" für den Anschlag verantwortlich, womit in der Regel radikal-islamische Rebellen wie die Taliban gemeint sind. Möglich sei aber auch, dass die Hintermänner Drogenbarone seien, sagte der Polizeichef.

Extremisten enthaupteten im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan einen afghanischen Lehrer einer Koranschule, dem sie Spionage für die USA vorwarfen. Die Zeitung "Dawn" berichtete am Donnerstag, der Körper und der abgetrennte Kopf des Opfers seien im halbautonomen Stammesgebiet Nord-Wasiristan gefunden worden. Auf die Stirn des Opfers hätten die Täter "Heuchler" geschrieben.

Quelle: ntv.de

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