Politik

Militäroffensive gegen Islamisten Nigerias Armee tötet Terrorverdächtige

Im Kampf gegen Islamisten macht Nigerias Armee mächtig Druck. Ganze Stadtviertel riegelt sie ab, mutmaßliche Anhänger der Bewegung Boko Haram sterben bei Auseinandersetzungen. Das Ausland blickt besorgt auf die Entwicklungen im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas.

Mit massivem Einsatz bekämpft Nigerias Armee die militanten Islamisten.

Mit massivem Einsatz bekämpft Nigerias Armee die militanten Islamisten.

(Foto: REUTERS)

Mindestens 17 Menschen sind bei einer Offensive von Nigerias Streitkräften gegen Islamisten im Norden des Landes getötet worden. 14 "Terroristen" und drei Soldaten starben, wie das Verteidigungsministerium bekanntgab. Sieben weitere Soldaten seien verletzt worden. Nigerias Armee geht seit einer Woche mit massivem Truppeneinsatz gegen die islamistische Rebellenbewegung Boko Haram vor und nahm zahlreiche mutmaßliche Anhänger fest.

Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat. Die Gruppe verübte dabei zahlreiche blutige Anschläge gegen Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und Kirchen.

Das Fischerdorf Baga ist im April bei Kämpfen zwischen Islamisten und der Armee weitgehend niedergebrannt worden.

Das Fischerdorf Baga ist im April bei Kämpfen zwischen Islamisten und der Armee weitgehend niedergebrannt worden.

(Foto: REUTERS)

Die Kämpfe konzentrieren sich derzeit auf das Gebiet um die Stadt Maiduguri, die als Hochburg von Boko Haram gilt. Die Armee riegelte ein dutzend Viertel der Stadt komplett ab und verhängte mit Blick auf "Sondereinsätze" eine dauerhafte Ausgangssperre. Nach Berichten eines Mitarbeiters einer Hilfsorganisation wurde das Telefonnetz in der Region abgeschaltet.

Die Armee hatte bei Angriffen auf Rebellenlager in den vergangenen Tagen auch die Luftwaffe eingesetzt, durch deren Beschuss nach offiziellen Angaben dutzende Menschen getötet wurden. Präsident Goodluck Jonathan hatte in drei Bundesstaaten den Ausnahmezustand ausgerufen.

Die USA hatten sich bereits am Freitag besorgt gezeigt: US-Außenminister John Kerry hatte einerseits die "Terrorkampagne von Boko Haram auf das Schärfste" verurteilt und zugleich Sorgen über "glaubwürdige Vorwürfe, wonach die nigerianischen Streitkräfte die Menschenrechte verletzen" geäußert.

Nigeria ist mit rund 167 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Im Norden ist die Bevölkerung mehrheitlich muslimisch, im Süden mehrheitlich christlich.

Quelle: ntv.de, jtw/AFP

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