Politik

Neue Vorwürfe gegen Berlusconi Noch eine Minderjährige

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(Foto: dpa)

In der Affäre um den Umgang mit einer minderjährigen Prostituierten ist Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi durch neue Enthüllungen weiter in Bedrängnis geraten. Berlusconi soll demnach im November und Dezember 2009 eine zweite, damals ebenfalls minderjährige Prostituierte, Iris B., empfangen haben, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Dokumente der Staatsanwaltschaft, die diese an das Parlament übermittelt hatte.

Demnach war das Handy der jungen Frau, die am 29. Dezember 1991 in Brasilien geboren wurde, in Berlusconis Residenzen in Porto Rotondo auf Sardinien und in Arcore bei Mailand geortet worden.

Die ermittelnde mailändische Staatsanwaltschaft hatte am Mittwoch neue Dokumente einer Parlamentskommission übergeben, um die Erlaubnis zur Durchsuchung des Büros eines Buchhalters zu erhalten, der in Verbindung mit Berlusconi steht. Wie in der Presse bekannt wurde, enthalten die Papiere etwa die Äußerung einer Bauchtänzerin, die ihren "Abscheu" über ein Abendessen bei Berlusconi ausdrückte, das in einer Orgie geendet habe. Zudem enthalten sie einen Zettel, auf dem das marokkanische Callgirl mit dem Spitznamen Ruby, das im Zentrum der Sexaffäre steht, vermerkte: "4,5 Millionen von B. in kommenden zwei Monaten".

Der Regierungschef soll die zur Tatzeit minderjährige Ruby für Sex bezahlt haben und im vergangenen Mai sein Amt missbraucht haben, um Rubys Freilassung zu erwirken, als diese wegen Diebstahlverdachts in Polizeigewahrsam war. Die Mailänder Staatsanwaltschaft gab zudem an, Beweise zu haben, dass Berlusconi Wohnungen unterhielt, in denen er Prostituierte kostenlos unterbrachte. Die Prostituierten habe er zu Festen in seine Residenz nahe Mailand bestellt. Berlusconi weist die Vorwürfe zurück.

Quelle: ntv.de, AFP

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