Mit Gesängen und Blumenschauen hat Nordkorea am Freitag den 65. Geburtstags seines "lieben Führers" Kim Jong Il gefeiert. Der Machthaber des international isolierten Staates wird in seinem eigenen Land als Gottheit verehrt - tausende Menschen tanzten für ihn in den Straßen der Hauptstadt Pjöngjang. Bei einer Militärgala sangen und tanzten Armeemitglieder zu Liedern wie "Mein Glück liegt im Schoß des respektierten Generals".

Die Berichte der staatlichen Medien überschlugen sich regelrecht vor heldenhaften Beschreibungen des Machthabers. So hieß es, die Blumen öffneten ihre Blüten, wenn "der unbesiegbare brillante Kommandeur" erscheine und der Himmel sei an seinem Geburtstag von Regenbögen übersät.

Außerhalb seines Landes wird Kim als skrupelloser Diktator angesehen, der wenig dazu beiträgt, seiner hungernden Bevölkerung zu helfen, und der die Industrie stagnieren lässt. Mit der internationalen Gemeinschaft stritt das Land jahrelang um sein Atomprogramm. Diese Woche wurde bei Verhandlungen in Peking eine Einigung erreicht. So soll Nordkorea seinen einzigen Atomreaktor abschalten, das Atomprogramm einstellen und im Gegenzug Energielieferungen und weitere Hilfen zu erhalten.

Abgesehen von seinem autoritären Herrschaftgebärden ist Kim im Ausland bekannt für seine aufgetürmte Frisur, seine Overalls und Plateauschuhe. In den staatlichen Medien hieß es am Freitag, er könne Kampfjets fliegen und habe sogar schon Opern komponiert und Filme produziert. Auch seien Golfkünste seien beeindruckend: Beim ersten Spiel seines Lebens habe er elf Mal mit nur einem Schlag das Loch getroffen (hole-in-one). "Ihre Geburt, ein heller Stern über dem Mount Paektu war der bedeutendste Moment, da er das Glück und den Wohlstand der koreanischen Nation versprach", berichteten die offiziellen Medien.