Politik

Kim Jong Il lässt Muskeln spielen Nordkorea feuert Raketen ab

Inmitten erhöhter Spannungen wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms hat Nordkorea nach südkoreanischen Angaben zwei Testraketen abgefeuert. Anscheinend seien es Raketen von kurzer Reichweite gewesen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Raketen seien getrennt voneinander in der Nähe der Stadt Wonsan an der Südostküste des Landes abgeschossen worden. Nähere Details zu den Raketen waren zunächst nicht bekannt.

Zuvor hatte eine südkoreanische Zeitung berichtet, dass das Militär des kommunistischen Nachbarlandes möglicherweise kurz vor einer neuen Serie von Raketentests steht. Es gebe Anzeichen dafür, dass Nordkorea sowohl Boden-Schiffsraketen als auch ballistische Kurzstreckenraketen vom Typ Scud-B mit einer Reichweite von 340 Kilometern oder sogar Rodong-Raketen mit noch höherer Reichweite zum Abschuss vorbereite, hieß es unter Berufung auf Geheimdienstkreise.

Warnung an Japan

Kim Jong Il scheint auf Konfrontationskurs zu bleiben.

Kim Jong Il scheint auf Konfrontationskurs zu bleiben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Pläne für weitere Testes mit Mittelstreckenraketen zeichneten sich für die nächste Zeit hingegen nicht ab, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Armeekreise. Allerdings verlautete auch aus diesen Kreisen, dass der Norden "jeden Moment" Kurzstreckenraketen abschießen könne. Nordkorea hatte Japan aufgefordert, sich bis zum 11. Juli von bestimmten Küstenabschnitten fernzuhalten.

Im April hatte Nordkorea nach Auffassung westlicher Staaten erneut eine Langstreckenrakete getestet, auch wenn Pjöngjang dies als Start eines Kommunikationssatelliten dargestellt hatte. Daran schlossen sich trotz vehementer internationaler Proteste im Mai ein Atomwaffentest sowie der Abschuss mehrerer Kurzstreckenwaffen an.

Verhandlungen mit Südkorea ohne Ergebnis

Alles andere als im Gleichschritt: in den Verhandlungen über Kaesong kommen Nord- und Südkoreaner nicht voran.

Alles andere als im Gleichschritt: in den Verhandlungen über Kaesong kommen Nord- und Südkoreaner nicht voran.

(Foto: REUTERS)

Unterdessen beendeten Vertreter der beiden koreanischen Staaten Beratungen über die Zukunft des gemeinsamen Industriekomplexes Kaesong, der sich auf dem Gebiet des kommunistischen Nordens befindet. Das südkoreanische Ministerium für Wiedervereinigung nannte zunächst keine Einzelheiten zu den Gesprächen. Yonhap meldete jedoch, es habe keinen Durchbruch gegeben. Beide Seiten hätten keinen Termin für neue Gespräche festgesetzt. Seoul, das Kaesong finanziell unterstützt, hatte Forderungen des Nordens nach drastischen Lohn- und Mieterhöhungen für den Industriekomplex als "unvernünftig" zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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