Umstrittenes Atomprogramm Nordkorea hält sich bedeckt
27.12.2007, 11:56 UhrDie vereinbarte Offenlegung des nordkoreanischen Atomprogramms wird sich nach südkoreanischen Angaben voraussichtlich weiter verzögern. Man habe zwar Ende Dezember angestrebt, doch könne diese Frist verstreichen, sagte Außenminister Song Min Soon in Seoul. Probleme gebe es sowohl beim Abbau der nordkoreanischen Nuklearanlagen als auch bei der Deklarierung sämtlicher Nulearaktivitäten. Besonders bei der Deklarierung zeigten sich nur "langsame Forstschritte".
Als eines der Hindernisse hob Song das mutmaßliche nordkoreanische Programm zur Anreicherung von Uran hervor. Je nach Grad der Anreicherung kann Uran zur Herstellung von Atomwaffen dienen. Nordkorea hat jedoch bisher die Existenz eines solchen Programms bestritten. "Was das Urananreicherungsprogramm betrifft, benötigen wir mehr Konsultationen unter den betroffenen Ländern", sagte Song. Er bekräftigte jedoch, dass es wichtiger sei, eine gewissenhafte Aufstellung des gesamten nordkoreanischen Atomprogramms zu haben, als auf der Einhaltung einer Frist zu bestehen.
Nordkorea hatte Anfang Oktober im Rahmen der Sechs-Länder- Gespräche - das sind beide koreanischen Staaten, USA, China, Russland und Japan - zugesagt, bis Ende des Jahres die Anlagen im Atomzentrum Yongbyon unbrauchbar zu machen und seine Atomaktivitäten offenzulegen.
Quelle: ntv.de