Kim Jong Un droht offen Nordkorea ist "zu Konfrontation mit USA bereit"
28.07.2022, 10:04 Uhr
Jeder Versuch Südkoreas, sein Land zu schwächen, werde mit "Vernichtung" bestraft, so Kim.
(Foto: picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY)
Die wiederholten nordkoreanischen Raketentests sorgen international für Unruhe. Bei den Feierlichkeiten zum koreanischen Waffenstillstand rasselt Kim Jong Un nun verbal mit den Säbeln. Der Machthaber droht den USA und Südkorea mit einer militärischen Eskalation.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat seine Bereitschaft zur Mobilisierung nuklearer Abschreckung bekräftigt. "Ich mache noch einmal deutlich, dass Nordkorea zu jeder militärischen Konfrontation mit den Vereinigten Staaten bereit ist", sagte Kim auf einer Veranstaltung zum 69. Jahrestag des koreanischen Waffenstillstands vom 27. Juli, durch den sich Nord- und Südkoreas formal immer noch im Krieg befinden.
Auch jeglicher Versuch Südkoreas, den Norden präventiv zu schwächen, werde mit einer strengen Antwort und "Vernichtung" beantwortet. Er spielte damit auf Pläne der Regierung in Seoul an, angesichts des Atomwaffen- und Raketenprogramms Nordkoreas ein System für Präventivschläge wiederzubeleben.
Die nordkoreanische Armee sei vorbereitet, auf "jegliche Krise zu reagieren", sagte Kim. Zugleich könnten die atomaren Abschreckungskräfte gemäß ihres Auftrags "präzise und schnell" mobilisiert werden. Der verschärfte Ton des nordkoreanischen Machthabers dürfte mit den gemeinsamen Sommer-Militärübungen der Streitkräfte der USA und Südkoreas im August zusammenhängen.
Nordkorea hat in diesem Jahr bereits mehrfach Raketen getestet. Zum großen Teil waren das ballistische Raketen, die je nach Bauart auch einen oder mehrere Atomsprengköpfe tragen können. Bei ballistischen Raketen handelt es sich in der Regel um Boden-Boden-Raketen. Das Land testete auch andere Waffensysteme, wie etwa Mehrfach-Raketenwerfer. Südkorea zufolge verschoss Nordkoreas Militär zuletzt im Juni Munition aus einem Raketenwerfer.
UN-Resolutionen verbieten dem Land die Erprobung atomwaffenfähiger Raketen. Südkorea und die USA befürchten, dass das Land angesichts der festgefahrenen Denuklearisierungsverhandlungen zum ersten Mal seit 2017 auch wieder Kernwaffen testet. Pjöngjang ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.
Quelle: ntv.de, mdi/rts/dpa