Politik

Einladung zum Raketenstart Nordkorea narrt den Westen

Südkoreanische Kriegsveteranen protestieren gegen die Militärpolitik des Nordens.

Südkoreanische Kriegsveteranen protestieren gegen die Militärpolitik des Nordens.

(Foto: AP)

Nordkorea feiert im April den 100. Geburtstag seines verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung. Ihm zu Ehren will die politische Führung in Pjöngjang eine Rakete mit einem Satelliten ins All schießen. Das ruft die internationale Gemeinschaft auf den Plan, die das verhindern möchte. Jetzt lädt Nordkorea ausländische Beobachter zu dem Start ein.

Die Europäische Union hat sich beunruhigt über den geplanten nordkoreanischen Satellitenstart gezeigt. Sie sei "zutiefst besorgt" über die Ankündigung Pjöngjangs, Mitte April mit einer Rakete einen Satelliten ins All bringen zu wollen, erklärte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. Nordkorea kündigte derweil an, ausländische Beobachter zu dem Start einzuladen.

Der geplante Raketenstart verstoße gegen Nordkoreas internationale Verpflichtungen, besonders durch die UN-Resolution 1874, betonte Ashton. Die nach einem nordkoreanischen Raketenstart im Jahr 2009 gefasste Resolution verbietet dem Land den Abschuss ballistischer Raketen, egal zu welchem Zweck.

Nordkorea hatte am Freitag erklärt, zwischen dem 12. und 16. April eine Langstreckenrakete mit einem Beobachtungssatelliten in den Weltraum zu schießen. Den Angaben zufolge ist der Start zu Ehren des hundertsten Geburtstags des verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung gedacht.

Auch Peking zeigt sich besorgt

Auch China zeigte sich besorgt. Chinas Vize-Außenminister Zhang Zhijun habe sich mit dem nordkoreanischen Botschafter Ji Jae Ryong getroffen, um ihm die Bedenken Pekings zu übermitteln, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach rief Zhang alle Parteien zu Ruhe und Zurückhaltung auf, um eine Verschärfung der Spannungen zu vermeiden. China ist der wichtigste Verbündete des international sonst weitgehend isolierten Nordkoreas.

Südkorea, Japan und die USA hatten den geplanten Raketenstart in fast gleich lautenden Erklärungen als Provokation verurteilt. Die US-Regierung drohte, die versprochene Lieferung dringend benötigter Lebensmittel zu stoppen. Pjöngjang hatte Ende Februar versprochen, im Gegenzug für Nahrungsmittelhilfen auf den Start von Langstreckenraketen zu verzichten.

Nordkorea kündigte derweil an, ausländische Experten und Journalisten zu dem Raketenstart einzuladen. "Erfahrene ausländische Experten für Raumfahrtwissenschaft und -Technologie" sowie Journalisten sollten als Beobachter an dem Ereignis teilnehmen dürfen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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