Nach Hinrichtung des Machthaber-Onkels Nordkorea ruft Landsleute aus China zurück
15.12.2013, 15:10 Uhr
(Foto: REUTERS)
Sie sollten unter anderem um Investitionen werben, nun ruft das Regime sie zurück: Nordkoreanische Geschäftsleute werden angewiesen, wieder in ihre Heimat zu kommen. Darunter sind auch Vertraute des hingerichteten Onkels von Kim Jong Un.
Das kommunistische Regime Nordkoreas hat nach Medienberichten in großer Zahl Geschäftsleute des eigenen Landes aus China zurückgerufen. Die Anweisung könne mit der Hinrichtung des Onkels von Machthaber Kim Jong Un, Jang Song Thaek, im Zusammenhang stehen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Was genau hinter den Rückholaktionen steckt, ist aber unklar.
Betroffen seien Nordkoreaner, die von Shenyang und Dandong aus den Handel mit China betrieben und auch um Investitionen werben sollten. Viele von ihnen hätten China in aller Eile verlassen. Nordkoreas Regierung habe offenbar zudem vor, ihre Mitarbeiter aus China zurückzurufen. Beamte, die direkt mit Jang zu tun gehabt hätten, müssten befürchten, nicht mehr ins Ausland reisen zu dürfen.
Dagegen bleibe der nordkoreanische Botschafter in China weiter im Amt, berichtete Yonhap. Der 71 Jahre alte Karrierediplomat Ji Jae Ryong sei einer der engsten Vertrauten des hingerichteten Jang gewesen.
Jang hatte lange Zeit als zweitmächtigster Mann Nordkoreas gegolten. Mehrmals hatte er große Delegationen nach China geführt, um die wirtschaftlichen Beziehungen auszubauen. Nordkorea hatte am Freitag die Hinrichtung des 67-Jährigen bestätigt. Ein Militärtribunal habe ihn wegen eines Umsturzversuches zum Tode verurteilt, hatte es geheißen. Südkorea befürchtet eine große Instabilität im Nachbarland. Der etwa 30-jährige Kim Jong Un wolle durch eine politische Säuberung seine Macht stärken.
Quelle: ntv.de, fma/dpa