Politik

Multinationale Truppe im Irak Nur noch ein Jahr

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das Mandat für die multinationale Truppe im Irak um ein Jahr verlängert. Der irakische Premierminister Nuri al-Maliki machte in einem Brief an das höchste UN-Gremium aber deutlich, dass dies die letzte Verlängerung sein soll und dass es im Juni nochmals eine Überprüfung geben müsse. Damit könnten die etwa 150.000 Soldaten unter den derzeit geltenden Bedingungen höchstens noch bis zum 31. Dezember 2008 im Land bleiben.

In der in New York verabschiedeten Resolution heißt es, das Gremium "berücksichtige" die Ziele, die Al-Maliki in seinem Brief genannt habe. Das Mandat der multinationalen Truppe werde spätestens zum 15. Juni überprüft und auf Anforderung der Regierung in Bagdad gegebenenfalls früher beendet.

Die multinationale Truppe im Irak (MNF-I) ist ein Nachfolgeverband der US-geführten Kräfte, die im März 2003 den Irak besetzt hatten. Insgesamt sind mehr als zwei Dutzend Nationen beteiligt. Die Vereinigten Staaten stellen mit gut 130.000 Mann aber nach wie vor das Hauptkontingent.

Al-Maliki betonte, in 8 der insgesamt 18 Provinzen hätten die irakischen Sicherheitskräfte bereits die Kontrolle übernommen. Die restlichen Provinzen sollten im Laufe des kommenden Jahres folgen.

Das Ende des UN-Mandates für die Truppen bedeutet nicht, dass alle ausländischen Soldaten binnen eines Jahres den Irak verlassen werden. Die irakische Regierung will mit Washington schon in einigen Wochen Verhandlungen über neue Bedingungen aufnehmen, unter denen ein Teil der US-Truppen weiterhin im Land bleiben soll.

Am Mittwoch, der für die sunnitischen Muslime im Irak der erste Tag des islamischen Opferfestes war, blieb es ungewöhnlich friedlich. Die Polizei meldete lediglich einige kleinere Gefechte zwischen Extremisten und den Sicherheitskräften. Ein Verdächtiger wurde getötet, 25 weitere Verdächtige wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak in Kirkuk, Bagdad und Kerbela festgenommen.

Quelle: ntv.de

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