Politik

Clinton abgeschlagen Obama baut Vorsprung aus

Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat den landesweiten Vorsprung vor seiner Rivalin Hillary Clinton Umfragen zufolge dramatisch ausgebaut. Binnen vier Wochen vergrößerte er seine Führung von drei auf 13 Prozentpunkte, wie eine Befragung von Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Zogby zeigt.

Auch in Pennsylvania, wo am kommenden Dienstag die nächsten wichtigen Vorwahlen stattfinden, musste Clinton in den vergangenen Wochen deutlich an Obama abgeben und liegt nur noch knapp vor dem 46-Jährigen.

"Das Rennen verläuft in Zyklen"

Die Umfrage wurde zwar vor der jüngsten Debatte über Obamas abfällige Bemerkungen über sozial Schwache gemacht. Der Anteil von 51 Prozent Zustimmung gegenüber 38 Prozent für Clinton weist aber ein kräftiges Polster aus und zeigt, dass Obama den Sturm wegen rassistischer Äußerungen seines früheren geistlichen Mentors Mitte März unbeschadet überstanden hat. Clinton kam ihrerseits unter Beschuss, weil sie fälschlicherweise behauptet hatte, 1996 in Bosnien von Scharfschützen ins Visier genommen worden zu sein.

"Obama hat sich von dem Problem mit Pastor Wright erholt, und dann stand Clinton unter verschärfter Beobachtung", sagte Meinungsforscher John Zogby. "Jetzt ist wieder Obama dran mit seinen Äußerungen über die Kleinstädte. Das Rennen verläuft sehr stark in Zyklen." Obama holte sich zuletzt selbst in zwei Kernwählerschaften seiner Konkurrentin die Führung: Bei Frauen und Weißen liegt Clinton nun sechs beziehungsweise fünf Prozentpunkte hinter ihm.

McCain führt weiter

Auch im Vergleich zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain machte Obama Boden gut und zog sogar faktisch gleich. Er verkürzte seinen Rückstand von sechs auf drei Prozentpunkte, was innerhalb der statistischen Fehlerquote liegt. Clinton liegt fünf Prozentpunkte hinter dem republikanischen Gegner, der vor allem beim zentralen Wahlkampfthema Wirtschaft bessere Noten als die beiden Demokraten erhält. "Obama und Clinton schaden einander umso mehr, je länger das Rennen läuft", sagte Zogby. "Und McCain hat freie Bahn."

Sollte auch Pennsylvania keinen klaren Sieg für einen der beiden demokratischen Bewerber erbringen, dürfte sich der innerparteiliche Kampf noch bis zum Nominierungsparteitag Ende August hinziehen. Die Wahl ist am 4. November.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen