Clinton holt auf Obama bricht ein
19.03.2008, 13:14 UhrIm Rennen um das Weiße Haus sind die Umfragewerte des demokratischen Bewerbers Barack Obama dramatisch eingebrochen. Der Senator aus Illinois büßte seinen komfortablen Vorsprung von 14 Prozentpunkten auf seine innerparteiliche Rivalin Hillary Clinton nahezu komplett ein.
Da die meisten Vorwahlen bereits gelaufen sind, haben die Umfragen keine unmittelbare Relevanz. Allerdings dürften die so genannten Superdelegierten der Demokraten aufmerksam verfolgen, wer die größeren Chancen hat, bei der Wahl im November den republikanischen Kandidaten John McCain zu schlagen. Da weder Obama noch Clinton in den Vorwahlen die Mehrheit der Delegierten gewonnen haben, könnte die Entscheidung erst auf dem Nominierungsparteitag fallen. Der Parteitag der Demokraten findet Ende August statt.
McCain könnte Obama schlagen
In der Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Zogby geriet Obama erstmals auch im direkten Vergleich mit McCain in Rückstand. Im Februar hatte er noch klar in Führung gelegen. McCain drehte das Ergebnis zu seinen Gunsten um: 46 Prozent der Befragten gaben nun an, für den Senator aus Arizona zu stimmen. Nur noch 40 Prozent bevorzugten Obama.
Gegen Clinton würde McCain ebenfalls gewinnen, und zwar mit 48 zu 40 Prozent. Der New Yorker Senatorin gelang es somit immerhin, etwas Boden gutzumachen. Im Februar lag sie in der Umfrage von Reuters und Zogby noch zwölf Punkte hinter McCain.
Clinton und Obama praktisch gleichauf
Zu Obama konnte sie in der aktuellen Umfrage fast aufschließen, nachdem er im Februar dank seiner Siegesserie bei den Vorwahlen erstmals auch landesweit in Führung gegangen war. Obama liegt zwar mit 47 zu 44 Prozent immer noch vorne, doch statistisch ist der Vorsprung angesichts einer Fehlerquote von 4,4 Prozent praktisch vernachlässigbar.
Nach Einschätzung von Meinungsforscher John Zogby machten Obama vor allem die vergangenen zwei Wochen zu schaffen. Clinton verschärfte in dieser Zeit ihre Angriffe gegen Obama. Zugleich geriet er wegen seines früheren Pastors unter Druck, der den USA vorwarf, rassistisch zu sein.
Die nächste Vorwahl findet am 22. April in Pennsylvania statt. Dann geht es das letzte Mal auf einen Schlag um eine größere Zahl von Delegierten, die für eine Nominierung benötigt werden.
Quelle: ntv.de