Hilfe vom Clinton-Lager Obama deutlich vor McCain
21.06.2008, 11:41 UhrDer Kandidat der US-Demokraten bei der Präsidentschaftswahl, Barack Obama, liegt einer neuen Umfrage zufolge in der Gunst der Wähler 15 Prozent vor seinem republikanischen Rivalen John McCain. Bei der Befragung von eingetragenen Wählern in den gesamten USA für das Magazin "Newsweek" sprachen sich 51 Prozent für Obama aus, 36 Prozent gaben McCain ihre Unterstützung. Obama profitiere offensichtlich vom Ende des langwierigen und zähen Nominierungskampfes gegen seine innerparteiliche Rivalin Hillary Clinton, weil deren Anhänger jetzt ihn unterstützten, berichtete das Magazin.
Die Befragungen zeigten, dass Obama noch weiter zulegen könne, da viele Wähler ihre Unzufriedenheit mit dem republikanischen Präsidenten George W. Bush äußerten, berichtete "Newsweek". Monate vor der Wahl im November seien zuverlässige Vorhersagen zwar nicht möglich, schränkte das Magazin ein, doch stehe Obama derzeit besser da als seine demokratischen Vorgänger John Kerry und Al Gore zum vergleichbaren Zeitpunkt.
Nach dem erbitterten Vorwahl-Rennen ist es in der kommenden Woche so weit: Obama und Clinton wollen erstmals zusammen Wahlkampf machen. Der gemeinsame Auftritt ist für den Freitag nächster Woche geplant, wie Mitarbeiter des designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten mitteilten. Am Donnerstag will Clinton den Senator aus Illinois in Washington mit den wichtigsten finanziellen Unterstützern ihres Wahlkampfes bekanntmachen. Wegen Clintons Niederlage hegen einige immer noch Groll gegen ihn und zögern, für seine Kandidatur zu spenden.
Bloomberg leistet Schützenhilfe
Der populäre New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg schweigt bislang hartnäckig dazu, welchen Kandidaten er bei den Präsidentschaftswahlen unterstützen wird. Umso aufmerksamer registrierten die Medien seinen Auftritt vor jüdischen Einwohnern in Boca Raton (Florida), bei dem er den designierten demokratischen Spitzenkandidaten Barack Obama verteidigte.
In seiner Rede wandte sich Bloomberg gegen Gerüchte innerhalb der jüdischen Gemeinde, die Obama in Verbindung mit den Islam bringen. "Lassen Sie uns diese Gerüchte als das bezeichnen, was sie sind: Lügen", sagte Bloomberg bei einem Treffen mit der jüdischen Vereinigung von South Palm Beach. Die im Internet verbreiteten Gerüchte über Obama würden "aus Sorge um Israel gestreut, aber die wirkliche Sorge gilt parteipolitischen Interessen", unterstrich Blommberg.
Diesen Lügen müsse man ohne Wenn und Aber entgegentreten, sagte der unabhängige Bürgermeister, der selbst Jude ist. Der milliardenschwere Medienmogul war früher Demokrat, kandidierte dann für die Republikaner für das Bürgermeisteramt und erklärte sich vergangenes Jahr für unabhängig.
Der praktizierende Christ Obama hat bereits wiederholt die Darstellung zurückgewiesen, er sei in Wirklichkeit Muslim. Zudem versicherte er seine Verbundenheit mit Israel. Wegen seines Namens trifft der Senator von Illinois bei der jüdischen Wählerschaft dennoch auf Skepsis.
Quelle: ntv.de