Politik

Trotz prominenter Unterstützung Obama in Turbulenzen

Inmitten fallender Umfragewerte hat der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama einen äußerst begehrten Verbündeten gewonnen. Der vor allem bei den Latinos angesehene Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, stellte sich hinter den Senator aus Illinois. "Ihre Kandidatur ist eine einzigartige Chance für unser Land und Sie sind ein Führer, wie man ihn nur einmal im Leben findet", sagte Richardson auf einer Veranstaltung in Oregon im Beisein Obamas.

"Barack Obama wird ein historischer und großer Präsident sein", schrieb der Gouverneur des Bundesstaates New Mexico in einem Brief an seine Anhänger. Der Senator "kann uns den Wandel bringen, den wir so dringend brauchen, indem er unsere Nation hier daheim und mit unseren Verbündeten im Ausland zusammenführt", erklärte Richardson, der im Januar aus dem innerparteilichen Rennen um die Nominierung ausgestiegen war.

Obama wie seine Rivalin Hillary Clinton haben Richardson massiv umworben. Der ehemalige US-Botschafter bei den Vereinten Nationen und Energieminister unter Bill Clinton ist ein Hispanic. Wer Richardson hinter sich hat, hat auch viele Wähler aus dem spanisch-lateinamerikanischen Kulturkreis hinter sich, so die Überlegung bei Obama und Clinton für das Werben. Hispanics sind inzwischen die größte Minderheit in den USA.

Keine Neuwahl in Michigan

Nach der Absage in Florida wird es wohl auch im US-Bundesstaat Michigan keine Wiederholung der Vorwahl der Demokraten über die Präsidentschaftskandidatur geben. Michigans Senat habe sich vor einer zweiwöchigen Sitzungspause nicht mehr mit einem Gesetzentwurf befasst, der Neuwahlen am 3. Juni vorgesehen hätte, berichtete die "Detroit Free Press". Damit seien Neuwahlen so gut wie vom Tisch. Die Bundespartei der Demokraten hatte die Vorwahlen in Florida und Michigan nicht anerkannt, weil beide Bundesstaaten regelwidrig ihre Abstimmungen vorverlegt hatten. In Florida hatten sich die dortigen Demokraten am Dienstag gegen Neuwahlen ausgesprochen.

Clinton in Umfragen vorn

Nach einer Umfrage des Gallup-Instituts findet Hillary Clinton derweil erstmals seit einem Monat deutlich mehr Zustimmung bei den Wählern als ihr Konkurrent. Für die frühere First-Lady sprechen sich laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des renommierten Instituts in Princeton (New Jersey) 49 Prozent der Demokraten aus. Der schwarze Senator aus Illinois käme demnach nur auf 42 Prozent Zustimmung. Andere Meinungsforschungs-Institute in den USA sehen allerdings noch immer Obama knapp in Führung.

Sein Wahlkampf hat offensichtlich vor allem wegen der Äußerungen seines früheren geistlichen Mentors, Pastor Jeremiah Wright, gelitten. Wright hatte in einer Predigt Amerika verdammt, die Herrschaft der "reichen Weißen" angeprangert und die US-Regierung beschuldigt, die Anschläge vom 11. September 2001 provoziert sowie die Schwarzen Amerikas bewusst mit Aids infiziert zu haben. Obama hat sich in einer aufsehenerregenden Grundsatzrede scharf von Wrights Sichtweisen distanziert und verstärkte Anstrengungen für die Aussöhnung zwischen den Rassen gefordert.

Obama beschuldigte Clinton, mit fragwürdigen Wahlkampf-Methoden punkten zu wollen. Er gestand in einem CNN-Interview ein, dass sich sein Wahlkampf in Turbulenzen befinde. "Diese Kontroverse hat mich einigermaßen durchgeschüttelt", sagte er.

Quelle: ntv.de

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