Keine Irak-Wende Obama in der Lernkurve
06.07.2008, 11:03 UhrDer demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat sich irritiert über die Aufregung über seine jüngsten Irak-Bemerkungen gezeigt. "Aus meiner Sicht bedeutet es keinerlei Veränderung gegenüber früheren Aussagen, wenn ich sage, ich werde meine Politik weiterentwickeln", sagte Obama während eines Flugs zu einer Wahlkampfveranstaltung. "Das ändert auch nichts an meiner Strategie, dass dieser Krieg beendet werden muss und dass ich ihn als Präsident beenden werde."
Obama hatte zuletzt erklärt, er gehe davon aus, seine Pläne für einen schnellen Truppenabzug nach Gesprächen mit den Generälen der US-Armee im Irak zu überarbeiten. Dies war als Abschwächung seiner bisherigen Position verstanden worden, mit der er im innerparteilichen Kampf um die Kandidatur die frühere First Lady Hillary Clinton aus dem Rennen geworfen hat.
In Umfragen stimmen deutlich mehr Amerikaner dem Plan von Obamas republikanischem Gegenkandidaten John McCain zu, den Truppenabzug mindestens bis 2013 zu strecken und vorher eine stabile demokratische Regierung in Bagdad sicherzustellen.
"Ich war etwas irritiert von der hektischen Diskussion, die ich mit meiner - aus meiner Sicht ziemlich unverfänglichen - Erklärung ausgelöst habe", sagte Obama. "Ich habe nichts anderes gesagt als bisher." Er werde aber die Fakten und die Entwicklung am Boden nicht ignorieren. "Ich habe immer versucht, aus Fehlern zu lernen und mich zu verbessern. Es gibt auch bei Präsidentschaftskandidaten eine Lernkurve."
Quelle: ntv.de