Politik

Mehr Zeit im Klassenzimmer Obama nimmt sich Schüler vor

Kinder und Jugendliche in den USA sollen nach dem Willen von US-Präsident Barack Obama künftig länger die Schulbank drücken. Bei der Vorstellung seiner Pläne für eine Bildungsreform kritisierte Obama in Washington die im Vergleich zu anderen Ländern langen Ferien und die kurzen Unterrichtstage in den USA. "Die Herausforderungen des neuen Jahrhunderts verlangen nach mehr Zeit in den Klassenzimmern", sagte Obama.

Der Präsident wies darauf hin, dass Schüler in Südkorea pro Jahr durchschnittlich einen Monat länger Unterricht hätten als die in den USA. "Was in Südkorea geht, können wir hier genauso gut machen", sagte Obama. Sein Plan sieht außerdem vor, gute Lehrer leistungsabhängig besser zu bezahlen, schlechte Lehrer nachzubilden, die Anforderungen an Schüler zu erhöhen und schwächere Schüler insbesondere an sozialen Brennpunkten stärker zu fordern.

Schlechte Leistungen

Obama wies darauf hin, dass US-Schüler in der PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Fächern wie Mathematik und Naturwissenschaften regelmäßig schlecht abschnitten. "Trotz unserer Finanzmittel, die auf der Welt beispiellos sind, haben wir es zugelassen, dass die Noten schlechter werden, die Schulgebäude verfallen, die Qualifikationen der Lehrer sinken und andere Nationen uns überholen", sagte Obama.

Die Notwendigkeit einer Bildungsreform wird in den USA parteiübergreifend anerkannt, doch dürften einzelne Punkte von Obamas Plan auf Widerstand stoßen. So lehnen etwa die Lehrergewerkschaften, die ein machtvoller Bestandteil der Basis von Obamas Demokratischer Partei sind, leistungsbezogene Lehrerbezahlung ab. Sie verweisen auf die Schwierigkeit, die Leistungen von Lehrern in sehr unterschiedlichen sozialen Umfeldern zu messen und zu vergleichen.

Thema Umweltschutz

Obama macht zudem Ernst mit dem Umweltschutz: In einem ersten Schritt im Kampf gegen den Klimawandel müssen rund 13.000 Industrieunternehmen von 2011 an die Menge ihres Ausstoßes an Treibhausgasen bekanntgeben. Experten sehen dies als Vorstufe zu staatlichen Begrenzungen der Treibhausgas-Emissionen.

Wie die nationale Umweltschutzbehörde EPA mitteilte, produzieren die 13.000 Unternehmen zwischen 85 und 90 Prozent der Treibhausgase in den USA. "Unsere Anstrengungen gegen den Klimawandel müssen von den besten verfügbaren Informationen geleitet werden", teilte die Behörde mit. Es handele sich um einen "entscheidenden Schritt" beim Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit.

Der US-Kongress hatte die EPA bereits 2007 aufgefordert, den Ausstoß an Treibhausgasen genau zu erfassen. Ex-Präsident George W. Bush hatte solche Initiativen stets blockiert und bindende Obergrenzen für den Ausstoß von Treibhausgasen abgelehnt.

Quelle: ntv.de

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