Politik

Vizepräsident steht fest Obama plant Blitztour

US-Kandidat Barack Obama hat nach eigenen Worten die Entscheidung über seinen Bewerber für das Amt des Vizepräsidenten gefällt. In einem Interview mit der Tageszeitung "USA Today" beantwortete Obama die Frage, ob er sich entschieden habe, mit "Ja". Er fügte aber hinzu, dass er "keine weiteren Kommentare" zu dem Thema abgeben werde, bis er den Kandidaten offiziell "der Welt vorstellt", zitiert die Zeitung den Senator.

Seinen Kandidaten sehe er "als Partner, der mit mir die Wirtschaft für die Mittelkasse und die arbeitenden Familien stärkt", sagte Obama weiter. "Das ist alles, was ich dazu sage."

Termin noch unklar

Einen Termin für die Bekanntgabe des Kandidaten steht noch nicht fest. US-Medien berichten aber übereinstimmend, dass der Vizekandidat an Obamas Seite bekannt sein wird, wenn dieser am Samstag zu einer Wahlkampfrundreise durch mehrere US-Bundesstaaten aufbricht. Am Montag beginnt in Denver der Wahlparteitag der Demokraten, auf dem Obama und sein Vizekandidat offiziell nominiert werden sollen.

Er kündigte zudem an, mit einer Blitztour durch mehrere US-Bundesstaaten in der kommenden Woche seine Nominierung auf dem Wahlparteitag der Demokraten einzuleiten. Am Dienstag, nach dem Parteitag, will er nach Missouri und am Mittwoch nach Montana reisen. Am Donnerstag solle er dann vor den Parteitagsdelegierten in Denver im US-Bundesstaat Colorado seine Nominierungsrede halten, teilte sein Wahlkampfteam mit. Thematischer Mittelpunkt der Reise sollten wirtschaftspolitische Vorschläge zur Entlastung von Mittelstandsfamilien sein.

Berater aus beiden Lagern

Im Falle eines Wahlsieges will Obama zudem ein hochrangiges außenpolitisches Beraterteam aus Parteikollegen und Republikanern um sich scharen. "Wir werden die Besten und Klügsten aussuchen und die müssen übrigens nicht Demokraten sein", sagte er einer Veranstaltung in Chester im US-Bundesstaat Virginia. Als mögliche künftige Berater nannte er die republikanischen Senatoren Richard Lugar und Chuck Hagel sowie den demokratischen Ex-Senator Sam Nunn und den früheren US-Diplomaten Richard Holbrooke - ebenso ein Demokrat.

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber John McCain hat Obama, Senator aus Illinois, unzureichende Kompetenz in der Außenpolitik vorgeworfen. Dem widersprach Obama: Sein anfänglicher Widerstand gegen den Irak-Krieg habe gezeigt, dass er ein besseres Urteilsvermögen habe als McCain, der den Einsatz unterstützt hatte. "Das heißt nicht, dass ich alles weiß. Ich muss gute und kluge Berater um mich haben. Es ist ja nicht so, als komme ich eines Tages ins Weiße Haus und sagte 'also, was steht heute an?'".

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten monatlichen Umfrage liegt McCain erstmals in der US-Wählergunst in Führung. Der Erhebung zufolge erhielt der 71-jährige McCain 46 Prozent der Stimmen, würde in den USA jetzt gewählt. Obama käme dagegen auf 41 Prozent.

Quelle: ntv.de

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