Politik

Neue Afghanistan-Strategie Obama will Al Kaida vernichten

Das Ziel der neuen US-Strategie für Afghanistan und Pakistan ist die "Ausschaltung der Terrororganisation Al Kaida als eine Gefahr für die USA und die Welt". Das sagte US-Präsident Barack Obama in Washington bei der Vorstellung seiner Strategie für den Einsatz in Afghanistan. Die Lage dort werde "immer gefährlicher". Mit deutlich aufgestockter Entwicklungshilfe und zusätzlichen Truppen sollten die Lage stabilisiert und extremistische Kräfte besiegt werden. "Meine Botschaft an die Terroristen ist: Wir werden euch besiegen", sagte Obama.

In der neuen Strategie des Präsidenten spielt Afghanistans Nachbarland Pakistan eine wichtige Rolle. Das Terrornetzwerk Al Kaida nutze Pakistan als Unterschlupf und plane von dort aus Anschläge, sagte der Präsident. Al Kaida sei "ein Krebsgeschwür, das Pakistan zu zerstören droht", fügte er hinzu. Die USA behielten sich das Recht vor, verstärkt militärisch gegen Extremisten auf pakistanischem Gebiet vorzugehen. Zugleich sollten die Finanzhilfen für zivile Entwicklungsprojekte aufgestockt werden; dafür wolle er weitere 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr über die nächsten fünf Jahre bereitstellen.

EU ist zufrieden

Die Außenminister der Europäischen Union begrüßten Obamas Vorhaben einhellig. Bei ihrem Treffen im böhmischen Hlubok nad Vltavou (Frauenberg) unweit von Budweis zeigten sie sich bereit, die zivilen Anstrengungen für den Wiederaufbau Afghanistans zu verstärken. Die EU-Kommission stellte mehr Geld für Kabul in Aussicht.

Keine weiteren Soldaten angefordert

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, die neue US-Strategie habe sich "ja doch den europäischen Vorstellungen des Einsatzes dort in Afghanistan sehr angenähert". Die Priorität gelte dem zivilen Wiederaufbau: "Aber natürlich wird weiterhin eine Bekämpfung der Kräfte nötig sein, die Instabilität und Gewalt über dieses Land bringen." Deutschland und Europa würden jedoch keine zusätzlichen Soldaten für Afghanistan "abgefordert". Es gehe vor allem um noch mehr Anstrengungen für die Ausbildung der afghanischen Polizei und Armee: "Die Unterstützung kann in der Tat noch umfangreicher werden", sagte Steinmeier.

Der britische Außenminister David Miliband begrüßte, dass Obama ziviles und militärisches Engagement "besser ausbalancieren" und demokratische Regierungen sowohl in Afghanistan als auch im benachbarten Pakistan unterstützen wolle. "Dabei hat Europa eine wichtige Rolle zu spielen." Er fügte hinzu: "Ich glaube, dass Obamas Erklärung jene Europäer anspricht, die davon überzeugt sind, dass viel gemeinsame Arbeit zu tun ist." Die Außenminister wollten vor allem über die Verstärkung der Polizeiausbildung in Afghanistan sprechen. "Großbritannien ist von den USA nicht gebeten worden, mehr Soldaten zu stellen."

Unterstützung aus Pakistan

Auch Pakistan begrüßte die neue Afghanistan-Strategie der USA. "Ich denke, der Ansatz der neuen Obama-Regierung ist sehr positiv", sagte Außenminister Shah Mehmood Qureshi bei einem Moskau-Besuch. "Sie gehen das Problem regional an." Pakistan sei willens, "dabei eine aktive und konstruktive Rolle zu spielen, weil wir der Ansicht sind, dass unser Frieden und unsere Sicherheit an die Lage in Afghanistan geknüpft ist".

Quelle: ntv.de

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