Frauen in der Bundeswehr Offiziersanwärterinnen rücken ein
02.07.2001, 11:48 UhrDie Bundeswehr öffnet sich weiter für Frauen. Jetzt konnten erstmals in der Geschichte der deutschen Armee Offiziersanwärterinnen für den freiwilligen Dienst an der Waffe zu einem regulären Einberufungstermin in die Kasernen einrücken - insgesamt 227 weibliche künftige Kommandeure in Heer, Luftwaffe und Marine.
Sie waren mit Eignungstests unter 1.100 Bewerberinnen für die Offizierslaufbahn ausgewählt worden. Zunächst müssen sie gemeinsam mit den männlichen Rekruten die allgemeine Grundausbildung absolvieren.
Anfang des Jahres hatten zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Frauen bei der Bundeswehr die Grundausbildung mit der Waffe begonnen. Insgesamt zogen 244 Frauen zum freiwilligen Dienst in die Kasernen von Heer, Luftwaffe und Marine ein. Davor gab es weibliche Soldaten nur im Sanitäts- und Musikdienst.
Die völlige Öffnung der Bundeswehr für Frauen war von der jungen Elektronikingenieurin Tanja Kreil vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg erstritten worden. Der Deutsche Bundestag musste daraufhin Soldatengesetz und Grundgesetz ändern. Langfristig rechnet das Verteidigungsministerium mit einem Frauenanteil in der Bundeswehr von unter zehn Prozent.
Für die Frauen gelten die gleichen Anforderungen wie für Männer.
Mit dem jetzigen Dienstbeginn der Offiziersanwärterinnen ist die Gleichbehandlung der Geschlechter in allen Waffengattungen der Bundeswehr formell auf allen Ebenen eingeleitet.
Quelle: ntv.de