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"Wir arbeiten an Wegen" Orban will neue US-Sanktionen umgehen

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Innerhalb der EU ist Viktor Orban mit seiner Russlandfreundlichkeit isoliert.

Innerhalb der EU ist Viktor Orban mit seiner Russlandfreundlichkeit isoliert.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

US-Präsident Trump erlässt Sanktionen gegen Russland und will damit die größten Ölproduzenten des Landes treffen. Auch die EU verstärkt den Druck auf Putin und billigt ein 19. Sanktionspaket. Nun kündigt Ungarns Premier Orban an, sich um die US-Beschränkungen herumdrücken zu wollen.

Die ungarische Regierung wird nach den Worten von Regierungschef Viktor Orban Möglichkeiten zur Umgehung der neuen US-Sanktionen gegen russische Energiekonzerne suchen. "Es gibt Sanktionen gegen bestimmte russische Ölkonzerne (...). Wir arbeiten an Wegen, diese (Sanktionen) zu umgehen", sagte Orban in einem Radiointerview. Am Mittwoch hatten die USA angesichts ausbleibender Fortschritte bei den Bemühungen um Ukraine-Friedensgespräche mit Russland die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil mit Sanktionen belegt.

"Wer eine Senkung der Energiepreise will, muss Ungarns Recht verteidigen, Öl und Gas aus Russland zu kaufen, oder zum gleichen Preis wie in Russland oder billiger", fügte Orban hinzu. Ungarn ist engster Verbündeter des Kremls unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten. Trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist Ungarn nach wie vor stark von russischem Öl abhängig.

US-Präsident Trump bemüht sich seit Monaten, ein Ende des seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu erreichen – bisher allerdings ohne Erfolg.

Bei seiner Bekanntgabe der neuen US-Sanktionen gegen Russland beklagte Trump zudem, dass seine Bemühungen um Ukraine-Friedensgespräche mit Putin "nirgendwo hin" führten. Auch ein angedachtes Treffen von Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Ungarn war damit vom Tisch.

Neben den von Trump erlassenen Sanktionen gegen Russlands größte Ölproduzenten billigten auch die EU-Staaten ein 19. Sanktionspaket. Die neuen Sanktionen der EU sehen unter anderem ein Einfuhrverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) vor.

Russland will nach Angaben des Präsidialamts die neuen westlichen Sanktionen prüfen und strikt im Sinne der eigenen Interessen reagieren. "Im Moment analysieren wir die beschlossenen und angekündigten Maßnahmen und werden natürlich tun, was unseren eigenen Interessen am besten entspricht", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Quelle: ntv.de, gut/AFP/rts

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